Die »Enterprise« fliegt ohne finanzielle Basis

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Ralf Boldt: Zu spät. Zehn Kurzgeschichten. Create Space 2015, ISBN 978-1518761836. 160 Seiten, 5,90 Euro.
Ralf Boldt: Was kostet eine Raumstation?: Ökonomische Themen in der Science Fiction. Create Space 2015, ISBN 978-1518745928. 238, 9,99 Euro.
Beide Bücher gibt es auch als E-Books (für Kindle).

Nach seinem erfolgreichen Debütroman »Der Temporalanwalt« (Zweiter Platz beim renommierten Kurd-Laßwitz-Preis; meine Rezension 🔗) hat der aus Norden stammende Science-Fiction-Schriftsteller Ralf Boldt jetzt zwei Bücher im Selbstverlag herausgegeben: »Zu spät« ist eine Sammlung von zehn Kurzgeschichten, die abwechslungsreichen Lesestoff bieten.

Viel interessanter ist aber: »Was kostet eine Raumstation?«. Darin beschäftigt sich Boldt, wie der Titel es bereits andeutet, mit den Kosten der Raumfahrt. Allerdings interessiert den Autor nicht, was die ISS oder die Pluto-Mission »New Horizons« kostet, sondern es geht um die literarische Raumfahrt.

Boldt hat sich Science- Fiction-Romane sowie Filme aus verschiedenen Epochen angesehen und die darin dargestellten Gesellschaften auf ihre ökonomische Basis abgeklopft. Die ist meistens sehr dünn. Science-Fiction- Autoren machen sich wenig Gedanken darüber, wer all die Raumflitzer und Raumschlachten bezahlt. Geld, so scheint es, spielt in der Zukunft keine große Rolle. Wo es das doch tut, wie bei »Star Wars«, ist die Ökonomie eher mittelalterlich als futuristisch.

Der Blickwinkel, den Boldt eröffnet, ist interessant. Allerdings hat das Buch ein Manko: Was es kostet, wenn Captain Kirk mit dem Raumschiff »Enterprise« durch die unendlichen Weiten fliegt, erfahren die Leser trotzdem nicht.

Der Blog von Ralf Boldt 🔗

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