Mit dem Nachtzug nach Rom, Teil 1

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Im Schlaf nach Rom. Foto: Bianca Mentil/pixabay

Wir probieren im Sommerurlaub den neuen Nachtzug der Österreichischen Bundesbahn ÖBB aus. Vorgestern habe ich die Tickets für die Verbindung von München nach Rom (und zurück) gebucht. Die ÖBB hatte zum letzten Fahrbahnwechsel die Nachtzüge von der Deutschen Bahn AG übernommen, die Linien optimiert (aus ihrer Sicht) und bietet sie jetzt unter dem Titel »Nightjet« an.

Ich habe einige Schlafwagenfahrten hinter mir, mit unterschiedlichen, aber überwiegend positiven Erfahrungen. Man kann zwar in der Regel nicht durchschlafen, weil der Zug Geräusche macht, ruckelt, langsam fährt, an Bahnhöfen hält – aber man ist zumindest besser ausgeruht, als wenn man versucht, im normalen Abteil zu schlafen.  Auf der Strecke von München nach Rom ist der längste Abschnitt ohne Halt mit drei Stunden der zwischen Tarvisio Boscoverde, dem ersten italienischen Bahnhof, und Padova.

Die Route des »Nightjet«
Die Route des »Nightjet«

Der Nachteil einer Nachtzugfahrt ist natürlich, dass man nichts von der Landschaft mitbekommt. Gerade durch die Alpen dürfte sich das lohnen. Aber wenn die Sonne aufgeht, hat der Zug auf der Hinfahrt schon den Bahnhof von Bologna verlassen. Auf der Rückfahrt wären wir mitten in Österreich, immerhin.

Meine einzige wirklich schlechte Nachtzug-Erfahrung habe ich vor reichlich zehn Jahren wegen streikender italienischer Eisenbahner gemacht. Der Nachtzug von München nach Neapel fuhr bis Innsbruck. Dort wurden alle Passagiere in Hotels untergebracht, und erst am nächsten Abend ging es im völlig überfüllten nächsten Nachtzug weiter.

Streikende italienische Eisenbahner muss man hinnehmen wie Naturkatastrophen. So bin ich jedenfalls mal nach Innsbruck gekommen.

Der Buchungsvorgang bei der ÖBB ist recht einfach, wenn man das Prinzip auf der Ticket-Seite der ÖBB erst einmal durchschaut hat. Im Unterschied zu der recht technisch orientierten Startseite des DB-Navigators (die App für Tablet/Smartphone), die ich sonst benutze, ist die ÖBB-Seite sehr modern und sehr schlank. Man hat nur zwei Eingabefelder für Abfahrt- und Ankunftbahnhof der gewünschten Verbindung. Ansonsten zeigt die Seite ein Datumsfeld, eine große Uhr, ein paar Felder mit österreichischen Stadtnamen und das alles vor einem fast den ganzen Bildschirm füllenden Landschaftsbild.

Fahrkarte zum Selbstausdrucken

Bei der Buchung geht man Schritt für Schritt vor. Viel falsch machen kann man nicht. Es ist alles sehr intuitiv aufgebaut. Am Ende geht’s ans Bezahlen – per Kreditkarte oder Online-Überweisung vom Bankkonto (keine Ahnung, ob das mit einem deutschen Bankkonto geht). Das Ticket kann man zum Selbstausdrucken als pdf-Datei bekommen oder an einem ÖBB-Schalter abholen.

Der Zug fährt in München ab 19.17 Uhr und ist am nächsten Morgen um 9.22 Uhr in Rom (Rückfahrt 19.04 bzw. 8.22 Uhr). Es gibt Sitzplätze, Liege- und Schlafwagenplätze (mit zwei oder drei Betten). Karten für die einfache Fahrt im Sitzplatz kosten 39 Euro, für den Liege- oder Schlafwagenplatz zahlt man selbstverständlich mehr.

Wenn es mehr zu berichten gibt, gibt’s den nächsten Post. Aber das wird vermutlich erst im Sommer sein.

Nachtrag: Nein, es ist sogar Herbst geworden. Hier geht’s zum zweiten Teil.

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