Von den vier Enden meiner Welt | Ein Update

Himmelsrichtungen waren schon immer von großer Bedeutung für die Menschen. Meine geografischen Endpunkte liegen in Dänemark, Polen, den USA und Mexiko.

sanysidoro
Auf dem Highway 550 bei San Ysidro in Neumexiko liegt mein persönlicher westlichster Aufenthaltsort  (Bild: Google Streetview)

Die Himmelsrichtungen waren schon immer von großer Bedeutung für die Menschen: im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter und im Süden erreicht sie ihren höchsten Stand (zumindest auf der Nordhalbkugel). Der Norden ist die Richtung, der man den Rücken zuwendet, wenn man nach Süden blickt. Beim Blick auf die digitale Weltkarte, auf der ich die von mir bereisten Orte markiert habe, fragte ich mich, welches wohl von meinem Wohnort in Ostfriesland aus gesehen der nördlichste, östlichste, südlichste und westlichste Punkt auf der Welt war, den ich besucht habe. Dieser Post ist eine aktualisierte Fassung eines Textes, den ich 2016 veröffentlicht habe.

Der Osten und der Norden waren einfach zu bestimmen: Giżycko, das früher Lötzen hieß und in Ostpreußen liegt, haben wir 1995 bei einem Polen-Urlaub besucht; ein netter, kleiner Ausflugsort am Jezioro Niegocin (Löwentinsee) mitten in der masurischen Seenplatte. Tatsächlich sind wir aber wohl weiter nach Osten gekommen, denn die Straße von Giżycko nach Węgorzewo (21° 45′ O) macht einen Schlenker und erreicht in der Ortschaft Pozezdrze (21° 52′ O) ihren östlichsten Punkt.

In Henne Strand (55° 44′ Nord) an der dänischen Westküste habe ich mit ein paar Freunden den Jahreswechsel 1981/82 gefeiert. Ich erinnere mich gut an die Fahrt in einem VW Fridolin von Bielefeld dorthin, es war arschkalt, und Dänemark lag unter einer dicken Schneedecke. Claudia, eine der Mitreisenden, hat einmal bis zu den Hüften in einer Schneewehe gesteckt, die zwischen den Dünen nicht zu erkennen gewesen war.

Zumindest in der Luft war ich aber sehr viel weiter im Norden. Auf meinem Flug nach und von Neumexiko (Teilnahme an der Paleoamerican Odyssey Conference 2013) führte die Route an der Südspitze Grönlands entlang. Die liegt bei ~60° Nord.

Ab in die Tropen

So sieht es am Autobahnkreuz 190/1850 östlich von Santo Domingo Tehuantepec aus.

Der südlichste Punkt, der bisher mit (32° 47’ Nord) der Dallas/Fort Worth International Airport in Texas war, hat sich durch meine Mexiko-Reise 2023 um fast 16 Grad nach Süden in die Tropen verschoben. Er liegt jetzt bei 16° 20′ Nord in der Nähe von Santo Domingo Tehuantepec im Bundesstaat Oaxaxa, wo sich die mexikanischen Autobahnen 190 (die Panamerican) und 1850 kreuzen. Bis auf eine struppige Landschaft gibt es dort nichts zu sehen. Von dort sind es aber nur wenige Kilometer bis zum Pazifik, den ich später auf der Fahrt nur kurz aus der Ferne gesehen habe.

Der westlichste Punkt liegt in den USA, in Neumexiko. Da gab es zwei Kandidaten: Da ist der Jemez Pueblo, ein Indiandergebiet mit ein paar beeindruckenden Felsformationen, das ich auf einer kleinen Neumexiko-Rundfahrt durchquerte. Das Visitor Center, an dem ich ausgestiegen bin, um die gegenüberliegenden, im Licht der untergehenden Sonne rot leuchtenden Felsen zu fotografieren, liegt auf 106° 40′ westlicher Länge. Nur ein paar Bogensekunden weiter westlich ist das Petroglyph National Monument (106° 35′ 9’’ West). Das ist ein kleines Schutzgebiet mit Hunderten von prähistorischen Felszeichnungen am westlichen Stadtrand von Albuquerque. Dort hatte ich übrigens eine Begegnung mit einem Roadrunner. Tatsächlich aber ist der westlichste Punkt, an dem ich jemals gewesen bin, aber auf dem Highway 550 in San Ysidro (106° N 35′ 31“ W). Dort kommt man durch, wenn man von Jemez Pueblo aus über Bernadillo nach Santa Fe fährt, aber es lohnt nicht auszusteigen.

Ich bin gespannt, ob es für diese persönlichen geografischen Extrempunkte jemals ein Update gegeben wird.

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Von den vier Enden meiner Welt

Himmelsrichtungen waren schon immer von großer Bedeutung für die Menschen.

sanysidoro
Auf dem Highway 550 bei San Ysidro in Neumexiko liegt mein persönlicher westlichster Aufenthaltsort  (Bild: Google Streetview)

Es ist mir im jüngsten Urlaub am Bodensee nicht gelungen, der Liste der von mir besuchten Länder ein weiteres, das 19., hinzufügen. Dabei waren wir bei unserem Ausflug auf den Säntis in der Ostschweiz keine 20 Kilometer Luftlinie von Liechtenstein entfernt. Man könnte das kleine Fürstentum von dort aus sogar sehen, wenn keine Berge davor wären; Konstanz war jedenfalls zu sehen und liegt fast 70 Kilometer entfernt.

Beim Blick auf die Weltkarte, auf der die bereisten Länder markiert sind, fragte ich mich, welches wohl von meinem Wohnort in Ostfriesland aus gesehen der nördlichste, östlichste, südlichste und westlichste Punkt auf der Welt war, den ich besucht habe. Die Himmelsrichtungen waren schon immer von großer Bedeutung für die Menschen: im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter und im Süden erreicht sie ihren höchsten Stand (zumindest auf der Nordhalbkugel). Der Norden ist die Richtung, der man den Rücken zuwendet, wenn man nach Süden blickt.

Der Osten und der Norden waren für mich ganz einfach: Giżycko, das früher Lötzen hieß und in Ostpreußen liegt, haben wir 1995 bei einem Polen-Urlaub besucht; ein netter, kleiner Ausflugsort am Jezioro Niegocin (Löwentinsee) mitten in der masurischen Seenplatte. Tatsächlich sind wir aber wohl weiter nach Osten gekommen, denn die Straße von Giżycko nach Węgorzewo (21° 45′ O) macht einen Schlenker und erreicht in der Ortschaft Pozezdrze (21° 52′ O) ihren östlichsten Punkt.

Henne Strand (55° 44′ Nord) an der dänischen Westküste und Giżycko (21° 46′ Ost) in Nordpolen. In Henne Strand habe ich mit ein paar Freunden den Jahreswechsel 1981/82 gefeiert. Ich erinnere mich noch gut an die Fahrt in einem VW Fridolin von Bielefeld dorthin, es war arschkalt, und Dänemark lag unter einer dicken Schneedecke. Claudia hat einmal bis zu den Hüften in einer Schneewehe gesteckt.

Zumindest in der Luft war ich aber sehr viel weiter im Norden. Auf meinem Flug nach und von Neumexiko (Teilnahme an der Paleoamerican Odyssey Conference 2013) führte die Route an der Südspitze Grönlands entlang. Die liegt bei ~60° Nord.

Kairouan, Albuquerque oder Dallas

Beim südlichsten Punkt war es etwas schwieriger. Die Karte zeigte mir, dass Kairouan in Tunesien (35° 41’ Nord) und Albuquerque (35° 7’ Nord) fast auf einer Höhe liegen. Aber dann erinnerte ich mich an Dallas (32° 47’ Nord). Auf dem Dallas/Fort Worth International Airport musste ich umsteigen und verbrachte dort mehrere Stunden. Das zählt natürlich auch.

Kommen wir zum westlichsten Punkt meiner Reisen. Der liegt ebenfalls in den USA, in Neumexiko. Da gab es zwei Kandidaten: Da ist der Jemez Pueblo, ein Indiandergebiet mit ein paar beeindruckenden Felsformationen, das ich auf einer kleinen Neumexiko-Rundfahrt durchquerte. Das Visitor Center, an dem ich ausgestiegen bin, um die gegenüberliegenden, im Licht der untergehenden Sonne rot leuchtenden Felsen zu fotografieren, liegt auf 106° 40′ westlicher Länge. Nur ein paar Bogensekunden weiter westlich ist das Petroglyph National Monument (106° 35′ 9’’ West). Das ist ein kleines Schutzgebiet mit Hunderten von prähistorischen Felszeichnungen am westlichen Stadtrand von Albuquerque. Dort hatte ich übrigens eine Begegnung mit einem Roadrunner. Tatsächlich aber ist der westlichste Punkt, an dem ich jemals gewesen bin, aber auf dem Highway 550 in San Ysidro (106° N 35′ 31“ W). Dort kommt man durch, wenn man von Jemez Pueblo aus über Bernadillo nach Santa Fe fährt, aber es lohnt nicht auszusteigen.

Ich bin gespannt, ob es für diese persönlichen geografischen Extrempunkte jemals ein Update gegeben wird. Ich wollte schon immer mal nach Mexiko, um mir dort die Ruinen der Azteken und Maya anzusehen. Mexiko liegt bekanntlich südlich von Dallas. Das gäbe auch einen neuen Eintrag auf der Weltkarte.

Ein Rückblick fast ohne Wehmut

station
Der Bahnhof von Santa Fe

Zeit für einen Rück- und Ausblick: Vor einem Jahr habe ich eine Reise nach Santa Fe in New Mexico unternommen und darüber in einem Reiseblog geschrieben. Den vorerst letzten Eintrag in diesem Blog – ein Rück- und Ausblick – findet ihr hier:
http://neumexiko.blogspot.com/2014/10/ein-jahr-danach.html