Heute wurde ein Stück Technikgeschichte geschrieben: »Philae« ist auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko gelandet. Das erste Mal seit Jahrzehnten habe ich dabei live mitgefiebert, soweit das nebenher bei der Arbeit ging. Ein tolles Erlebnis.
Es war aber für mich nicht das Gleiche wie vor 45 Jahren, als Neil Amstrong und Buzz Aldrin (ich habe irgendwo gelesen, dass er jetzt wirklich so heißt) sich mit der Landefähre dem Mond näherten und dann der erlösende Satz »The Eagle has landed« zu hören war. Ich war damals knapp 13 Jahre alt und ein Raumfahrt-Nerd, der jede Mission von Anfang bis Ende verfolgte. Damals wurde ja noch jeder Start und jede Landung live im Fernsehen übertragen. Die Mondlandung war natürlich das Raumfahrtereignis schlechthin, obwohl ich noch heute finde, dass die erste Mondumkreisung von Apollo 8 im Dezember 1968 viel waghalsiger war.
Im Jahr 2014 hat man dank Internet natürlich viel mehr Möglichkeiten, um sich zu informieren. Damals gab es nur ARD und ZDF. Vor ein paar Jahren, wahrscheinlich zum 40. Jahrestag der Mondlandung, hat der Bayrische Rundfunk die damalige Live-Sendung wiederholt. Das war pure Langeweile. Da wurde mit irgendwelchen Modellen hantiert, und so genannte Experten schlugen mit belanglosem Zeug die Zeit tot. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft, mir diese drei Stunden noch einmal anzusehen.
Ein weiterer gewaltiger Unterschied: Vor 45 Jahren haben wir die ersten Schritte von Neil Amstrong auf dem Mond vom Fernsehbildschirm abfotografiert. Es waren nur ziemlich unscharfe Bilder mit harten Kontrasten, auf denen man mehr erahnen als sehen konnte. Heute können wir praktisch selbst durch die Augen von »Philae« auf den Kometen blicken.