Christoph Columbus‘ hat von seiner ersten Reise nach Amerika ein einmaliges Dokument hinterlassen. Hier gibt es eine Online-Version.
Das Bordbuch, das Christoph Columbus 1492/1493 auf seiner ersten Fahrt nach Amerika führte, gehört zu den wichtigsten Dokumenten der Schifffahrts- und Entdeckungsgeschichte. Dank dieser Aufzeichnung, die allerdings nur in einer von dem Dominikanermönch Bartolomé de las Casas (1484–1566) überarbeiteten Form vorliegt, sind die Einzelheiten der Entdeckungsfahrt wie bei keiner anderen bekannt. Columbus hat peinlich genau Buch über die zurückgelegten Strecken geführt, hat die Stimmung an Bord festgehalten, hat die von ihm entdeckten Inseln beschrieben und, als unbeabsichtigter Nebeneffekt, der Nachwelt Einblicke in seine Psyche gegeben.
Der Übersichtlichkeit halber habe ich das Bordbuch in verschiedene Abschnitte geteilt, die sich an den Etappen der Reise orientieren (Menü rechts in der Sidebar bzw. unterhalb des Textes).
Als Columbus 1492 nach Osten aufbrach, galt in Europa noch der von Julius Cäsar 45 v. Chr. eingeführte sogenannte julianische Kalender. Wegen der über anderthalb Jahrtausende zugenommenen Ungenauigkeit zwischen dem Kalender und dem tatsächlichen Jahresablauf ließ Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 einen neuen Kalender in Kraft setzen. Dabei wurde festgelegt, dass in jenem Jahr auf den 4. Oktober unmittelbar der 15. Oktober folgen sollte. Das heißt, gegenüber dem alten Kalender war der neue zehn Tage voraus.
Die in dem Bordbuch genannten Daten sind unverändert geblieben. Sie beziehen sich also alle auf den alten julianischen Kalender.
Das digitale Bordbuch in dieser Form ist eine Übertragung der 1941 erschienenen Übersetzung durch Dr. Anton Zahorsky, erschienen im Rascher-Verlag Zürich. Sollte irgendjemand Rechte an dieser Übersetzung haben, die durch die Veröffentlichung im Internet berührt werden, bitte ich um Benachrichtigung.