Dirk van den Boom: Eine Reise alter Helden (D9E, Staffel 1, Band 1). Wurdack-Verlag. ISBN 978-3-95556-010-2. 256 Seiten, 12,95 Euro.
Der kleine Wurdack-Verlag in Nittendorf bei Regensburg hat sich mit anspruchsvoller deutscher Science-Fiction einen Namen gemacht. Was Ernst Wurdack verlegt, ist kein Schund. Jetzt ist bei Wurdack eine neue SF-Reihe herausgekommen: »Die neunte Expansion« (D9E) spielt in einer fernen Zukunft, in der die mysteriösen Hondh die Menschheit und weite Teile der Galaxis beherrschen. Jeder Band ist nach Verlagsangaben als eigenständiger Roman mit selbstständigen Plots und Charakteren vor einem gemeinsamen Hintergrund gedacht. Vier Bücher sollen pro Jahr erscheinen.
Den Auftaktband mit dem Titel »Eine Reise alter Helden« hat Dirk van den Boom geschrieben. Der gebürtige Wilhelmshavener hatte zuletzt mit der »Kaiserkrieger«-Serie auf sich aufmerksam gemacht. Statt ins alte Rom geht es jetzt in die Zukunft. Ein Kriegsschiff kommt nach langem Dilationsflug 500 Jahre nach dem Ende des verlorenen Krieges gegen die Hondh auf die befriedete Erde zurück. Bald merkt die Besatzung, dass der Friede manipuliert ist, und flieht, bevor die Regierung ihr das Schiff abnehmen kann. Ende von Band 1.
Van den Boom ist ein routinierter, einfallsreicher Schreiber, der sein Metier beherrscht. Der Roman braucht aber etwas, bis er in Fahrt kommt. Der Anfang – Kriegsraumschiff der Menschen entkommt in letzter Minute Alien-Angriff – ist auch nicht sehr originell, und an der ein oder anderen Stelle hätte der Lektor ruhig etwas herzhafter den Rotstift ansetzen können. Aber irgendwann packt einen die Geschichte doch, und am Ende will man natürlich wissen, was aus Kommandant Thrax und seinen Leuten wird – und natürlich, wer die Hondh sind.
(Ostfriesen-Zeitung, 25.10.2013)