Ein Wochenende in Berlin

Der Klomann fährt Straßenbahn. Gesehen in Markthalle Neun.
Der Klomann fährt Straßenbahn. Gesehen in Markthalle Neun.

Die unerwartet hohe Zahl von Aufrufen meines letzten Blogbeitrags – Blick aus dem Hotelfenster: Prenzlauer Berg 🔗 – hat mich überrascht. Es gibt ja nicht wirklich viel zu sehen und zu lesen. Hat vielleicht auf Facebook das Wort „Beerdigung“ die Neugierde geweckt? Kann ja niemand ahnen, dass im Blog nicht mehr viel kommt.

Im vorletzten Blogbeitrag – Eine neue Sicht auf die Dinge 🔗 – bin ich zwar dem Rat gefolgt, etwas Privates zu schreiben, aber allzu privat soll’s doch nicht werden. Deswegen ist die Beerdigung, deretwegen ich in Berlin war, kein Blogthema. Die Hauptstadt bietet auch so genug Schreibanlässe.

Wie schmeckt der Varoufakis-Teller?

Der Varoufakisteller (schmeckt besser, als er auf dem Foto aussieht, wurde mir gesagt)
Der Varoufakisteller (schmeckt besser, als er auf dem Foto aussieht, wurde mir gesagt)

An dem Wochenende, als wir in Berlin waren, wurde in den Medien dank der Deutschen Presseagentur viel Werbung für das griechische Restaurant Z 🔗 in der Friesenstraße in Kreuzberg gemacht (zum Beispiel im Berliner Kurier). Wirt Georgios Chrissidis hat passend zur Griechenland-Krise eine Spezialspeisekarte entwickelt. Darauf stehen so vielversprechende Gerichte wie der Varoufakis-Teller (ein Jungbullensteak mit Gemüse) und die IWF-Krake (klar, Oktopus, in diesem Fall mariniert).

Wir hatten davon schon ein paar Tage vorher gehört und einen Platz reserviert. War auch gut so, denn es war jeder Tisch besetzt. Vielleicht waren noch andere aus demselben Grund gekommen wie wir, aber schon nach dem Vorspeisenteller war uns klar, dass es eher am Essen liegt. Auch die Haupgerichte waren erstklaaig. Das war nicht der übliche Fleischberg mit Gyros, Souflaki und Co. Plus Zwiebelringen und Pommes.

Die Frage, wie der Varoufakis-Teller oder Tsipras Liebling schmeckt, kann ich nicht beantworten. Ich hatte Lammfilet von der regulären Karte. Meine Begleitung war aber hochzufrieden. Dazu gab’s einen schönen Xinomavro Rosé.

Kein Bär in Sicht

bärenzwinger
Der Bärenzwinger am Köllnischen Park. Heute ist Sonntag, da hat der Bär keinen Ausgang.

Zufällig habe ich erst vor Kurzem entdeckt, dass es mitten in Berlin einen Zwinger 🔗 mit einem lebenden Braunbär gibt. Er liegt im Köllnischen Park gleich hinter dem Märkischen Museum. Eröffnet wurde er am 17. August 1939, wenige Tage vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. 55 Bären haben dort seitdem gelebt, 47 davon wurden dort sogar geboren. Einer ist immer der Stadtbär, das Wappentier von Berlin. Jetzt lebt nur noch ein Tier dort, genannt Schnute. Die Bärin ist 34 Jahre alt und wird wohl die letzte Bewohnerin der Anlage sein. Schon seit längerem gibt es Proteste gegen die kaum als artgerecht zu nennende Haltung der Bärin.

Bei unserem Besuch der Anlage, einem großen Oval mit einem Haus in der Mitte, war kein Bär zu sehen. Kein Wunder, es war Sonntag, und der Bär darf nur raus, wenn ein Pfleger anwesend ist. Der hat am Wochenende frei.

Übrigens, ein Besuch im Märkischen Museum 🔗 lohnt sich für jeden, der sich für die Geschichte Berlins interessiert. Bären gibt es dort auch, bloß keine lebenden.

Bis Oktober ist dort eine Ausstellung mit Fotos des britischen Offiziers Cecil Newman zu sehen, die er 1945/46 in der zerbombten Stadt gemacht hat. Sehr eindrucksvoll.

weltrestaurant
Im Weltenrestaurant hat Herr Lehmann Schweinebraten gegessen.

Herr Lehmann und der Schweinebraten im Weltrestaurant

Wer den Film »Herr Lehmann« mit Christian Ulmen in der Hauptrolle gesehen hat, wird sich sicherlich an die Szene erinnern, in der die Eltern von Lehmann zum Essen in ein Restaurant kommen, in dem ihr Sohn angeblich Geschäftsführer ist, und sich eine Diskussion über die Kruste von Schweinebraten entwickelt. Das wurde im Weltrestaurant Markthalle in der Pücklerstraße in Kreuzberg gedreht. Steht in dem Berliner Kiez-Reiseführer, den wir uns gekauft hatten, und in einem Bericht der Welt 🔗 von 2003. Auf Wikipedia 🔗 wird dagegen behauptet, die Restaurantszene sei in einem Kölner Studio gedreht worden. Sei’s drum.

Ob es dort Schweinebraten gibt, haben wir nicht gefragt. Wir haben nur einen Kaffee getrunken.
Wo wir gerade bei »Herr Lehmann« sind. Am Ende des Films gibt es eine Szene in einem Dönerimbiss mit Katja, seiner im nächsten Moment Ex-Freundin und Kristall-Rainer. Den Laden haben wir schon vor ein paar Jahren zufällig am Kottbusser Tor entdeckt (Misir Carsisi, Skarlitzer Straße). Vielleicht könnte man eine Herr-Lehmann-Tour durch Berlin anbieten.

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