Erfahrungen mit BoD (und Amazon)

Ich habe vier Bücher bei Books on Demand veröffentlicht, davon zwei gedruckte, zuletzt die SF-Anthologie »Zeit für die Schicht«.  Ich möchte hier meine Erfahrungen im Veröffentlichungspozess wiedergeben, vielleicht kann der eine oder die andere etwas damit anfangen.

Eine wichtige Anmerkung: Dieser Post ist vom April 2016 und gibt also keinen aktuellen Stand wieder.

produktseiteamazonDas Buch, ein Taschenbuch mit 172 Seiten, habe ich am 28. März (Ostermontag) nachmittags hochgeladen und freigegeben. Morgens am 30. März kam die Mitteilung, dass das Buch lieferbar sei. Ab dem 2. April erschien das Buch nach und nach in den Online-Shops. Amazon war besonders schnell, hatte es aber erst drei Tage lang als »Derzeit nicht verfügbar« und damit als nicht bestellbar verzeichnet. Seit dem 5. April ist es zwar bestellbar, aber als »Derzeit nicht auf Lager« und ohne Lieferzeitraum gekennzeichnet (mehr dazu weiter unten).

Die anderen Online-Shops versprechen unterschiedlich lange Versandzeiten. So hatte Buch.de das Buch anfangs »versandfertig innerhalb von drei Wochen«, ist jetzt aber bei »in 5 – 7 Tagen«. Thalia, wo das Buch erst am 11. April im Katalog war, änderte die Verfügbarkeit innerhalb eines Tages von »in 2 – 3 Wochen« auf »in 2 – 3 Tagen«. Dafür gab es schon am ersten Tag den Hinweise »Wird oft zusammen gekauft« (mit dem Buch »Brainspam« von Torsten Sträter). Wer’s glaubt.

Erstaunlicherweise dauerte es bei ebook.de, das zur selben Unternehmensgruppe gehört wie BoD, nämlich Libri, fast am längsten (bis zum 9. April), bis das Buch dort bestellbar war. Anfang war mit einer Lieferung »innerhalb von 3 bis 5 Werktagen« zu rechnen. Inzwischen ist das Buch »sofort lieferbar«.

Nach zwei Wochen auch digital

Das Buch ist nicht nur gedruckt, sondern auch digital zu bekommen. Die Umwandlung der Druckvorlage ins E-Book dauerte zwei Wochen. Noch am selben Tag konnte das E-Book bei Amazon und im iBooks-Store von Apple gekauft werden, während es in allen anderen von mir überprüften Online-Shops mehrere Tage dauerte, bis es dort auftauchte.

Ein dritter Punkt: Ich habe für den Eigenbedarf 50 Exemplare meines Buches bei BoD bestellt. Von der Bestellung bis zur Lieferung dauerte es fast auf die Minute genau zehn Tage. Das ist akzeptabel. Ich weiß von einem Fall, bei dem eine Bestellung in derselben Größenordnung fast vier Wochen gedauert hat. Wenn es bei BoD Probleme mit Druckkapazitäten gegeben hat, scheinen sie zwischenzeitlich überwunden.

Klares Schriftbild, saubere Farben

Die Druckqualität des Buches ist top, da gibt es nichts zu meckern. Das Papier fühlt sich gut an, das Schriftbild ist klar und sauber, zwei darin enthaltende Abbildungen werden tadellos wiedergegeben. Auch der Umschlag ist 1 a. Das Motiv ist einwandfrei wiedergegeben, die Farben sind sauber, der Beschnitt ebenfalls. Das E-Book gibt ebensowenig Anlass zum Meckern.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Ärgerlich ist der Stand der Dinge bei Amazon als wichtigster Verkaufsplattform. Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Buch dort nicht ebenso schnell zu bekommen ist wie bei den anderen.

Antworten von Amazon

Auf meine Anfrage bei Amazon, die innerhalb von zwei Stunden beantwortet wurde, hieß es:

»Sobald der Artikel erstmalig von einem Kunden nachgefragt wird, wird auf der Produktseite die Verfügbarkeit entsprechend der Lieferzeiten des Handelspartners, über den wir den Artikel beziehen, angezeigt und dem Kunden nach erfolgreicher Bestellung ein konkreter Liefertermin genannt. Ab diesem Zeitpunkt erscheint auf der Produktseite die Anzeige »Gewöhnlich versandfertig in X bis Y Tagen/Wochen.

In diesem Fall habe ich zusätzlich eine Überprüfung der Verfügbarkeit angeordnet. Allerdings wird es länger dauern bis diese Prüfung abgeschlossen ist.«

Ich hatte zu Testzwecken selbst ein Exemplar bestellt und die Bestellung nach einer Woche storniert, weil sich in Sachen Lieferung nichts tat. Passt nicht ganz zu Amazons Aussage: »Sobald der Artikel erstmalig von einem Kunden nachgefragt wird, wird auf der Produktseite die Verfügbarkeit … angezeigt.«

Auf der Seite von amazon.com hieß es übrigens heute: »In stock but may require an extra 1-2 days to process«. Und auf der japanischen Produktseite wird eine Lieferzeit von ein bis zwei Wochen genannt (laut Google-Übersetzung). Okay, man sollte nicht alles glauben, was im Internet steht.

Ich empfehle inzwischen allen, das Buch nicht bei Amazon zu bestellen. Das mag zwar kontraproduktiv sein, aber wenn die Leser es woanders bestellen, bekommen sie es jedenfalls. Ich habe meine Testbestellung, die ohnehin als Beleg für einen Testleser gedacht war, inzwischen bei einem anderen Online-Shop gemacht und nach drei Tagen eine Versandbestätigung bekommen. Geht doch.

6 thoughts on “Erfahrungen mit BoD (und Amazon)

  1. Forste mich gerade durch ein paar Erfahrungsberichte von BoD, da ich gerade selbst auf die Freigabe meines Buches warte. Finde interessant, wie schnell das doch bei manchen geht. Warte nun seit einer Woche auf die Freigabe, bisher tut sich nix.

  2. Buch: ÄGYPTISCHE – NUBISCHE PYRAMIDEN, von Alexandria bis Khartum
    Bei dieser Beurteilung (BoD – Books on Demand-Norderstedt) von unserem Buch „ÄGYPTISCHE-NUBISCHE PYRAMIDEN“ geht es nicht um den Buchdruck, dieser ist wie bei allen Bücher von uns, die wir bei anderen Druck-Verlagen herstellen ließen, sehr gut.
    Es geht um das Preis- Leistungsverhältnis:
    1) Der Verkaufspreis von EUR 127,50 ist ein utopischer Preis der in keinster Weise in Relation zu den Herstellungskosten liegt. Wir verkaufen das gleiche Buch, in gleicher Ausführung (Druck bei einem anderen Verlag), jetzt bei Ebay und „hobby-Ägyptologen“ für EUR 59,50 und das mit zusätzlich 20 Seiten größerem Umfang.
    2) Wenn das eigene Buch vom Autor bestellt wird und dann EUR 102,00 gefordert wird, ist das nach unserer jetzigen Meinung und Erfahrung Abzocke.
    3) Ebenso ist nach unserer jetzigen Erfahrung und Meinung der Verkaufsbonus ein Almosen.
    Ulm-Aachener Hobby-Ägyptologen
    Arnold Lamm

      1. Buch: ÄGYPTISCHE – NUBISCHE PYRAMIDEN, von Alexandria bis Khartum – Herstellung bei BoD – Books on Demand-Norderstedt.
        Bitte richtig lesen, darum geht es doch nicht, sondern um eine Warnung, und zwar Warnung, nach unserer jetzigen Erfahrung und Meinung, vor einer Abzocke. Beweis, statt einen Verkaufspreis von EUR 127,50 verkaufen wir jetzt das Buch für EUR 59,50 und in der gleichen Ausführung wie bei BoD – Books on Demand-Norderstedt..
        Ulm-Aachener Hobby-Ägyptologen
        Arnold Lamm

      2. Das ist sehr geistreich. Es sind aber nicht alle Verleger die Erfahrungen auf diesem Gebiet haben und eine raffinierte Abzocke merkt der Laie immer später! Deshalb warnt unser Verein vor „BoD – Books on Demand-Norderstedt“ und so geistreiche Menschen die solch ein Kommentar abgeben!
        Ulm Aachener Hobby Ägyptologen
        Arnold Lamm
        P.S.: Wenn sie verwandt oder verschwägert mit den BoD – Books on Demand-Norderstedt Verlag sind, nehmen wir alles zurück!

  3. Ich hatte mehrere Jahre mein Buch dort „gespeichert“ (BoD Classic), muss aber insgesamt sagen, dass es sich absolut nicht gelohnt hat. Zwar wurde der Roman mit ISBN bei Amazon und anderen Online-Händlern gelistet, aber die Lieferzeiten haben stark variiert. Zeitweise wurden sogar 2 bis 3 Wochen angegeben, was für eine Online-Buchbestellung einfach nicht hinnehmbar ist. Jeder potenzielle Käufer wird von so was doch abgeschreckt.

    Was die Preise angeht, die BoD veranschlagt, muss man außerdem erwähnen, dass auf diese Weise für den Autoren wirklich so gut wie nichts zu verdienen ist. Ich musste mein 200-Seiten-Paperback mit knapp 12€ zum Verkauf anbieten, um 1,30€ zu „verdienen“. Hier wird deutlich, dass BoD lediglich ein Dienstleister ist. Möchte man mehr Service in Anspruch nehmen, kostet das dementsprechend – ohne dass abzusehen ist, ob sich diese Investitionen überhaupt lohnen.

    Erschreckt habe ich mich allerdings am meisten über das Geschäftsgebaren. Da ich ein weiteres Vorhalten meines Buches für nicht mehr sehr nützlich und vor allem nicht lukrativ befunden habe, habe ich meinen „Autoren-Vertrag“ 2015 gekündigt. Jetzt, im Jahre 2019 (!!!) habe ich tatsächlich eine „Letzte Mahnung“ bekommen darüber bekommen, dass ich meine letzte Rechnung noch begleichen müsse. Bei einem Telefonat wurde mir dann erklärt, dass Mahnungen nur per Mail verschickt werden – und in meinem Fall an meine Mail-Adresse, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr existiert. Auf meinen Einwand, dass die Zustellung dieser beiden Mails keinesfalls erfolgreich haben sein können, meinte man nur zu mir dass diese beiden Mahnungen als „zugestellt“ und mein Fall als „Mahnstufe 3“ deklariert wurde.

    Da frage ich mich: Was soll der Mist? Schikane? Rechungen wurden mir immer postalisch zugeschickt, aber bei Mahnungen soll das nicht klappen? Und wiederum bei der letzten Mahnung, bevor man ein Inkasso-Unternehmen konsultiert, geht es doch? Mal ganz davon abgesehen, dass ich es ein bisschen merkwürdig finde, dass man über drei Jahre später noch Forderungen stellt, die spätestens Ende 2018 hätten geltend werden machen müssen. Wie unseriös ist das?

    Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, die Zahlung versäumt zu werden, kann es aber leider nicht mehr nachvollziehen, da ich das damalige Bankkonto schon lange nicht mehr habe. Fairerweise muss man dazusagen, dass mir angeboten wurde, die Rechnung ohne Verzugszinsen und Mahngebühren zu bezahlen – wobei ich selbst dazu nicht wirklich bereit bin. Nach über drei Jahren sind die Ansprüche eigentlich verjährt, weswegen ich direkt mal meine Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen werde.

    Sorry, aber wer so ein unseriöses Geschäftsgebaren an den Tag legt, der kann sich darauf verlassen, dass ich garantiert keine „Werbung“ für ihn machen werde. Von den unlukrativen Dienstleistungen mal abgesehen, kann ich andere Autoren nur davor warnen, bei diesem Anbieter irgendwelche Verträge abzuschließen.

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