Eine Grenze der Vergangenheit

Grenzstein an der alten Grenze zwischen den Regierungsbezirken Aurich und Osnabrück am Emsdeich bei Papenburg.
Grenzstein an der alten Grenze zwischen den Regierungsbezirken Aurich und Osnabrück am Emsdeich bei Papenburg.

Bei einer Radtour bin ich zufällig auf ein Relikt aus einer Zeit gestoßen, als Ostfriesland noch eine territoriale Einheit bildete: auf einen Grenzstein. Er steht am Emsdeich zwischen der ostfriesischen Ortschaft Völlen und der Stadt Papenburg im Emsland. Der von hohem Gras überwucherte, quaderförmige Stein trägt an allen vier Seiten eine Inschrift. Auf den schmaleren Seiten stehen unter einander die Buchstaben BZ und GR durch einen Strich getrennt. Das wird wohl Bezirksgrenze heißen. Auf den breiten Seiten sind die Buchstaben OS für (Regierungsbezirk) Osnabrück und AUR für (Regierungsbezirk) Aurich zu sehen. Über das Alter des Steins lassen sich keine sicheren Angaben machen.

Der Regierungsbezirk Aurich, der bis 1978 bestand, umfasste bis auf ein paar kleine Abweichungen das Gebiet des ehemaligen Fürstentum Ostfriesland. Es bestand von 1464 bis 1744. Nach dem Tod von Fürst  Carl Edzard im Mai 1744 wurde das Fürstentum vom Königreich Preußen annektiert und Aurich zum Sitz der preußischen Provinzregierung.

Zwischendurch war Ostfriesland einige Jahre – von 1807  bis 1812 – französisch, wurde wieder preußisch, dann aber auf dem Wiener Kongress dem Königreich Hannover zugeschlagen. Ostfriesland war zunächst Provinz, ab 1823 Landdrostei Aurich. 1866 verleibte sich Preußen das Königreich und damit Ostfriesland ein. 1946 wurde der preußische Regierungsbezirk Aurich zum Regierungsbezirk im neuen Bundesland Niedersachsen. 1978 wurden die Regierungsbezirke Aurich und Osnabrück und der Verwaltungsbezirk Oldenburg zum Regierungsbezirk Weser-Ems zusammengefasst, der zum 31. Dezember 2004 aufgelöst wurde.

Der Stein am Emsdeich markierte nicht nur eine  Grenze zwischen verschiedenen Verwaltungseinheiten. Dort liegt auch eine Konfessionsgrenze – zwischen dem evangelischen Ostfriesland und dem katholischen Emsland.  Aber das ist eine andere Geschichte.

Zweimal Platz 3 für VILM 3

Beim Deutschen Science-Fiction-Preis 2014 ist die Entscheidung gefallen: Karsten Kruschel, der am 20. September in Leer liest, ist mit seinem Roman „VILM – Das Dickicht“, der letzte Teil der Trilogie um den Dschungelplaneten Vilm, auf Platz 3 gelandet. Dazu von dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch. Das Buch ist im Wurdack-Verlag erschienen.

Aktualisierung: Mit dem gleichen Resultat hat Karsten Kruschel bei dem zweiten wichtigen SF-Preis in Deutschland, dem Kurd-Laßwitz-Preis, abgeschnitten. Auch dafür von dieser Stelle noch einen Glückwunsch.

In beiden Fällen hat SF-Altmeister Wolfgang Jeschke für „Dschiheads“ den ersten Preis abgeräumt. Dessen Roman hat mich nicht so überzeugt (hier kann man sich meine Rezension in der Ostfriesen-Zeitung ansehen).

Links
Deutscher Science-Fiction-Preis 2014
Kurd-Laßwitz-Preis 2014
Karsten Kruschel im Wurdack-Verlag