Wer wie ich spätestens in den frühen 70er-Jahren angefangen hat, Science-Fiction zu lesen, konnte sie gerade noch »live und in Farbe« kennenlernen, die Weltraumtaschenbücher von Goldmann. Mit ihren extravaganten, teilweise sehr abstrakten Titelbildern zogen sie gleich den Blick auf sich, ob sie einem nun gefielen oder nicht. Ich habe seinerzeit aber nur noch ein paar Ladenhüter erwischt, die die Jahrzehnte nicht schadlos überstanden haben.
Jetzt haben die Cover von Eyke Volkmer eine Wiederauferstehung erlebt.
Es hat im Herbst 2014 eine Ausstellung mit den Taschenbüchern im Stadthaus in Ulm gegeben, Titel „So sieht es aber im Weltraum nicht aus!“. Ich hatte leider keine Gelegenheit, sie zu besuchen. Aber jetzt habe ich die Online-Ausstellung dazu entdeckt, und es gibt sogar einen Katalog (print und Ebook für iPad), ebenfalls mit allen Titelabbildungen. Dahinter steckt der Kunstsammler und SF-Fan Tommi Brem aus Neu-Ulm.
Gut sortierte Reihe
Bemerkenswert an den Goldmann-Taschenbücher sind nicht nur die unverkennbaren Titelbilder von Volkmer. Beim Blättern jetzt ist mir erstmals aufgefallen, wie gut sortiert die Reihe war, die mit 162 Titeln in den Jahren 1962-1972 erschien. Einige davon hat man später in der weißen Reihe von Heyne gesehen, etwa »Welt am Draht“ (»Simulacron-3«) von Daniel F. Galouye oder »New York 1999« (»Make Room! Make Room!«) von Harry Harrison. Auch andere interessante Titel erschienen als Weltraumtaschenbuch, etwa der »Planet der Affen« (»La Planète des singes«) von Pierre Boulle oder »Sturm aufs Universum« (»The Demolished Man«) von Alfred Bester. Viele weitere renommierte Autoren sind gut vertreten: Anderson, Asimov, Clarke, Simak, und selbst für deutsche SF-Autoren (Herbert W. Franke) war Platz. Tja, das waren noch Zeiten.