Viele Wege führen nach Ostfriesland

Der Achter mit Steuermann ist vielleicht nicht das geeignete Verkehrsmittel, um nach Ostfriesland zu kommen.

Es mag an der sich nähernden Ferienzeit liegen, dass in meinen Blog die Ostfriesland-Beiträge derzeit besondere Beachtung finden. Für alle, die Ostfriesland kennenlernen wollen, habe ich aufgeschrieben, wie man zu uns kommt. Es lohnt sich. Die Angaben sind natürlich alle ohne Gewähr.

Wer nicht genau weiß, wo Ostfriesland liegt, kann sich hier 🔗 informieren. 

Auto

autobahnMit dem Auto ist die Anfahrt nach Ostfriesland kein Problem. Die Region ist von Süden (aus dem Ruhrgebiet), dem Osten (über Bremen/Oldenburg) und von Westen (aus den Niederlanden) über Autobahnen (A 28/A 31) an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.

Innerhalb von Ostfriesland sieht es da schon etwas anders aus. Der Süden (Leer) und der Westen (Emden) haben direkten Autobahnanschluss, die übrigen Gebiete sind nur über zum Teil – für ostfriesische Verhältnisse — viel befahrene Bundesstraßen erreichbar. Mit Staus oder stockendem Verkehr muss man jedoch kaum rechnen; allenfalls zu Beginn der Sommerferien oder an besonders schönen Sommerwochenenden, wenn Scharen von Tagesausflüglern zur Küste und den Inseln drängen, kann die Fahrt durch Ostfriesland auf einigen Strecken zur Geduldsprobe werden. Wer allerdings die tägliche Rushhour in Ballungsgebieten gewöhnt ist, dem wird das wahrscheinlich gar nicht besonders auffallen.

Bis auf Borkum und Norderney sind die ostfriesischen Inseln autofrei. Die Fahrzeuge werden auf großen Parkplätzen in der Nähe der Fähranleger abgestellt. Aber Achtung: Abstellplätze direkt am Hafen sind nicht hochwassersicher und können überflutet werden.

Bahn

Weil die ostfriesischen Inseln und die Küste zu den Top-Urlaubsregionen in Deutschland gehören, ist die Gegend gut mit der Bahn zu erreichen. Über Münster und Bremen bzw. Hannover ist Ostfriesland im Stundentakt an das ICE-Netz der Bahn angeschlossen. Alle Züge halten in Leer, wo die Strecke aus Richtung Oldenburg-Bremen auf die Strecke Emden-Rheine-Münster trifft, und fahren mindestens bis Emden, die Intercitys aus dem Ruhrgebiet meistens bis Norddeich Mole mit Anschluss an die Fähren nach Norderney und Juist.

Von Oldenburg führt eine Nebenstrecke über Sande vor den Toren von Wilhelmshaven in die Kleinstadt Esens. Ab Leer gibt es eine direkte Bahnverbindung nach Groningen mit Anschluss an den niederländischen Fernverkehr. Auf der Strecke Bremen-Norddeich verkehren die ICs übrigens als Nahverkehrszüge, das heißt, man braucht auch nur eine Nahverkehrsfahrkarte (zum Beispiel das Niedersachsen-Ticket).

In Emden und Norddeich haben Bahnreisende direkten Fähranschluss zu den Inseln Borkum beziehunsweise Norderney und Juist. Die Endbahnhöfe Emden-Außenhafen und Norddeich Mole liegen unmittelbar an den Anlegern. Zu den übrigen Fährhäfen muss der Ostfriesland-Urlauber mit dem Bus fahren. Die Fahrpläne sind darauf abgestimmt. Borkum ist außerdem mit dem Schiff vom niederländischen Eemshaven aus zu erreichen.

Bus

Von den Bahnhöfen in Leer, Emden, Norden, Wittmund und Esens bestehen Busverbindungen in das übrige Ostfriesland. Das ostfriesische Busliniennetz (Verkehrsverbund Ems-Jade) ist zwar relativ dicht, aber stark auf den Schülerverkehr ausgerichtet, das heißt, außerhalb der Schulzeiten (nachmittags, am Wochenende und in den Ferien) ist das Angebot in der Fläche ausgedünnt.

Als besonderen Service für Touristen wird der »Urlauberbus« angeboten: Wer eine Kur- oder Gästekarte vorlegt, bezahlt im Bus nur zwei Euro pro Fahrt.

Ostfriesland wird von einigen Fernbuslinien angefahren. Haltestellen gibt es in Leer, Norden, Wittmund und Emden sowie in zahlreichen Orten entlang der Küste. Das Angebot ist aber sehr dünn, und die Fahrtzeiten sind im Vergleich mit Auto oder Bahn sehr lang.

Flugzeug

logoIn Ostfriesland gibt es mehrere kleine Flugplätze, vier auf dem Festland (Emden, Leer, Norden, Wittmund-Harle) und fünf auf den Inseln (Borkum, Norderney, Juist, Langeoog, Baltrum). Emden, Leer und die Inselflugplätze außer Baltrum sind Verkehrslandeplätze mit Betriebspflicht und festen Öffnungszeiten. Von allen Festland-Flugplätzen bestehen Lufttaxi-Verbindungen zu ostfriesischen Inseln.

Schiff

Natürlich ist es überhaupt kein Problem, eine Küstenregion wie Ostfriesland mit dem Schiff zu erreichen – wenn es das eigene ist. Es gibt keine Passagierverbindungen mit auswärtigen Häfen, abgesehen von der Fähre »Dollard«, die die niederländische Stadt Delfzijl mit Emden und Ditzum verbindet und Teil der »Dollartroute«, einer Radwanderroute, ist.
Über die Ems, mit 371 Kilometern der elftlängste Fluss in Deutschland, ist Ostfriesland gut an das nationale Binnenwasserstraßennetz angeschlossen und kann mit Kajütbooten auch selbst auf Binnengewässern befahren werden. Es gibt zahlreiche Anlegemöglichkeiten.

Fähre

Die Häfen der ostfriesischen Inseln Juist, Baltrum und Spiekeroog und ihre Zufahrten (Fahrrinnen) sind tideabhängig. Das heißt: Wann (größere) Schiffe die Inseln erreichen und verlassen können, hängt von Ebbe und Flut ab. Deshalb ändern sich die Abfahrtzeiten der Inselfähren ständig. An besonders schönen Tagen muss man damit rechnen, dass der Andrang zu den Inseln größer ist als die Kapazität der verhältnismäßig kleinen Fähren.

Im Winter kann es bei bestimmten Wetterlagen – lang anhaltender Ostwind oder Eisgang – dazu kommen, dass die Fähren überhaupt nicht fahren. Dann ist der Wasserstand im Wattenmeer so niedrig, dass der ohnehin schon geringe Tiefgang der Inselfähren noch zu groß ist. Einheimische und Besucher sitzen manchmal tagelang fest, und die Inseln sind nur auf dem Luftweg erreichbar. Spiekeroog hat allerdings nicht einmal einen Flugplatz.

Im Sommer muss man damit rechnen, dass Fähren auf den tideabhängigen Strecken bei extremen Niedrigwasser zwischen Insel und Festland auf Grund laufen und erst weiterfahren können, wenn die Flut hoch genug aufgelaufen ist. Bei Niedrigwasser kommt es außerdem immer wieder vor, dass sich die Abfahrtzeiten der Fähren kurzfristig ändern. Natürlich bleiben die Fähren auch bei besonders schlechtem Wetter im Hafen. Mit solchen Sturmfluten ist aber nur im Herbst und Winter zu rechnen.

Es ist jedenfalls unerlässlich, bei einem geplanten Insel-Tripp die Wetterlage im Auge zu behalten und sich rechtzeitig über die tatsächliche Abfahrtzeit zu informieren; sonst steht man am Anleger und die Fähre ist schon weg. Dank Internets ist das heute ja kein so großes Problem mehr.

Infos zur Anreise gibt es auch auf der offiziellen Internetseite der Ostfriesland Tourismus GmbH.

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