Ich bin ins Second Life eingetreten

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Mein Avatar steht vor ratlos im Second Life herum und schaut sich die Plakate früherer Lesungen an.

Für meine Lesung beim FdL 2016 im Second-Life-Planetarium am 8. Oktober habe ich mir einen Avatar zugelegt. Ich habe ihn fiksleer genannt. Jetzt steht er etwas ratlos in der virtuellen Gegend rum und weiß nicht so recht, was er anfangen soll in dieser fremden, merkwürdigen Welt.

Ich bin ein totaler Second-Life-Neuling. Ein paar Funktionen habe ich aber schon ausprobiert. In Second Life (SL) kann man fliegen. Eine tolle Sache, das mache ich sonst höchstens mal im Traum. Mein erster Flug in SL endete mitten im Meer, was allerdings nicht schlimm war, denn mein Avatar braucht keine Atemluft und kann ergo auch unter Wasser »leben«. Der SL-Meeresgrund ist völlig steril. Aber vielleicht gibt es dort ja unterirdische Städte zu erkunden.

Eine andere tolle Fähigkeit im SL ist die Teleportation, das wäre im wirklichen Leben echt nützlich. Man tippt einfach sein Ziel ein (das man allerdings kennen und benennen können muss) und – schwups – ist der Avatar dort.

Das Plakat zu FdL 2016.

Bis zum 8. Oktober ist noch eine Menge Zeit. Meine halbstündige Lesung soll um 18 Uhr beginnen. An diesem zweiten von drei Tagen bin ich der erste Leser.

Wer sich fragt, was das FDL, das Fest der Liebe, ist: Hier gibt es schon ein paar Informationen über das Event und hier zur Crew des Events, also den Leuten, die mitmachen.  Es gibt Lesungen an verschiedenen Orten, Musik, Comedy und Ausstellungen.

Was ich aus meiner Kurzgeschichtensammlung »Zeit für die Schicht« vortragen werde, weiß ich noch nicht genau. Meine erste Auswahl passte nicht, weil die Zeit nicht gereicht hätte.

Nicht im Secondradio

In der erste Fassung dieses Posts war an dieser Stelle die Rede davon, dass man die Lesung über das Secondradio hören könne. Das war leider eine Fehlinformation, die auf einem Missverständnis beruhte. Das FdL wird nicht über das Secondradio gestreamt. Schade.

Wer also meine Lesung (8. Oktober, 18 Uhr) verfolgen oder zum Beispiel am 17. September die Aurora-Lesung mit Anja Bagus und Sandra Baumgärtner in Barloks Hafen (ab 20 Uhr) verfolgen möchte, muss in seinen Avatar schlüpfen und dorthin teleportieren.

SF-Filme in Berliner Museum

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Science-Fictions-Fans, die in nächster Zeit in Berlin sind, kann ich den Besuch der Ausstellung »Things To Come« in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen – empfehlen. Auf drei Etagen gibt es dort, thematisch sortiert, zahlreiche Ausschnitte, Requisiten, Storyboard-Auszüge, Modelle und mehr aus SF-Filmen und -Fernsehserien zu sehen.

Themen sind zum Beispiel der Aufbruch in den Weltraum, die Begegnung mit Aliens oder Leben in der Zukunft. Es wird gezeigt, wie diese Aspekte filmisch umgesetzt wurden und wie sich dabei die Bildsprache entwickelt hat. So gibt es beispielsweise Szenen aus zwei »Alien«-Filmen über das Erwachen der Besatzung aus dem Tiefschlaf: Während das im ersten Film noch in einer klinisch-weißen, ästhetisch ansprechenden Umgebung geschieht, sehen wir im anderen Fall eine kalte, technische Umgebung, die nichts Heimliges mehr an sich hat.

Besonderen Spaß macht es zu raten, aus welchem Film die gezeigten kurzen Ausschnitte stammen. Man muss schon ein Experte auf dem Gebiet sein, um alles herauszufinden. Weniger Kundigen helfen kleine Texttafeln neben den Monitoren.

Schade ist, dass eine Einordnung fehlt. Man erfährt nichts über die Entwicklung des SF-Films (Wer weiß schon, dass Georges Méliès Film »Le Voyage dans la Lune« – Die Reise zum Mond – von 1902 der erste international erfolgreiche Spielfilm überhaupt war?), nichts über seine gesellschaftliche Relevanz (Man denke an den ersten Fernseh-Kuss eines weißen Mannes und einer schwarzen Frau in »Star Trek«) oder seine politischen Instrumenarisierung (als Propaganda im Kalten Krieg in Ost und West). Die Ausstellung ist auf das Cineastische fokussiert und vernachlässigt diese Meta-Ebene.

Man könnte natürlich auch die Auswahl der Filme bemängeln, da wichtige Streifen wie »Metropolis« oder »Matrix« gar nicht oder nur am Rande vorkommen. Aber das kann viele Gründe haben und stört den positiven Gesamteindruck nicht.

Zur Ausstellung (bis 23. April 2017) gibt es einen Katalog. Er kostet im Museum 30 Euro, im Buchhandel 40 Euro. Das Museum im Sony-Center am Potsdamer Platz ist täglich außer montags geöffnet. »Things To Come« ist übrigens der Titel eines britischen Films von 1936.


Links

Deutsche Kinemathek – Things to come

Meine erste Lesung – in Second Life

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Hoffentlich sehe ich bei meiner ersten Lesung nicht alt aus. Foto: Unsplash

Meine allererste Lesung aus dem Buch »Zeit für die Schicht« werde ich an einem ganz besonderen Ort haben. Er heißt SL-Planetarium und ist nicht von dieser (analogen) Welt. Wer mir zuhören möchte, muss sich dafür am 8. Oktober ins Internet begeben, genauer gesagt in die virtuelle Welt von Second Life. Continue reading „Meine erste Lesung – in Second Life“