Meine Story in »Gegen unendlich 15«

Dieser Tage ist die Anthologie »Gegen unendlich 15« erschienen – mit einer Kurzgeschichte von mir. In »Abschied von Brontannasdé« muss der Protagonist auf einem Planeten am Arsch des Universums erfahren, dass man aufpassen muss, wen man in einer Bar anbaggert. In der Anthologie mit den phantastischen Geschichten, herausgegeben von Michael J. Awe und Andreas Fieberg, befinde ich mich wieder in guter Gesellschaft. Insgesamt sind 19 Autoren vertreten, die eine große thematische Vielfalt bieten. Im Moment ist nur eine E-Book-Ausgabe für den Amazon-Kindle erhältlich, aber es wird wohl auch wieder ein gedrucktes Buch aus dem Verlag p.machinery von Michael Haitel geben.

Kurzweiliges aus dem Hause Kruse

In »Lvdowigvs von Lüttelnau« von Axel Kruse jagt ein Historiker einem Phantom nach und bekommt es mit der Inquisition zu tun.


Axel Kruse: Lvdowigvs von Lüttelnau. Verlag p.machinery, Winnert 2019. 118 Seiten, 9,90 Euro (Ebook 4,99 Euro). ISBN 978-3957651532.


Ein neuer Roman von Axel Kruse, und wie alles, was er schreibt, ist er kurzweilig und sehr unterhaltsam. Darin geht’s mal nicht wie zuletzt um Raumschiffe, sondern der Historiker Christian Hartwig jagt in Deutschland und Italiem einem  Phantom nach. »Lvdowigvs von Lüttelnau« ist ein Verschwörungsthriller. Verschwörungstheorien sind neben Weltraumabenteuern ja eine Kernkompetenz von Axel Kruse, und wenn man ihn auf einem SF-Con trifft, kann es passieren, dass er einem eine zuraunt.

Besagter Historiker schreibt Mitte der 1970er Jahre als junger Mann seine Diplomarbeit über die Eroberung Rothenburgs ob der Tauber während des Dreißigjährigen Kriegs. Dabei bekommt er dank eines Büchlein des Titel gebenden Lvdowigvs einer, sagen wir mal, Ungereimtheit in der Überlieferung auf die Spur und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Sie führen ihn im Laufe der Jahre und Jahrzehnte ins Archiv des Vatikans, nach Tübigen, Rothenburg, Orvieto und schließlich Anfang des 21. Jahrhunderts nach Essen-Kettwig, Kruses Heimat (wo die Protagonisten selbstverständlich an Joaquins Bar vorbeikommen, ohne jedoch dort einzukehren). Aber Christian Hartwig bekommt es auch mit der Glaubenskongregation der katholischen Kirche – einst besser als Inquisition bekannt – zu tun. 

Wie alles aus dem Hause Kruse ist der Roman erfreulich kurz. Nach 100 Seiten ist Schluss. Der Autor hält sich nicht unnötig mit detailreichen Beschreibungen der Handlungsorte und weitschweifigen Selbstreflexionen seiner Protagonisten auf. Alles, was nicht unmittelbar mit der Handlung zu tun hat, wird ausgeblendet. Das Archiv des Vatikans, dem andere Autoren seitenlange ausführliche Beschreibungen gewidmet hätten, handelt er lapidar in zwei, drei Sätzen ab. »Lvdowigvs von Lüttelnau« ist kein Roman, in dem sich der Leser verlieren kann, sondern eine Lektüre für einen geruhsamen Leseabend.

Das Manko des Kurzromans: An manchen Stellen muss man beide Augen zudrücken, weil die Glaubwürdigkeit zu wünschen übrig lässt. Dass ein gestandener Historiker mitten in der Nacht auf einem alten Friedhof aus einem Impuls heraus heimlich ein Grab öffnet, ist ebenso unglaubwürdig wie ein Bürgermeister, der einem unangemeldet bei ihm auftauchenden Professor für einen simplen Archivbesuch eine junge Verwaltungsmitarbeiter für einen ganzen Tag zur Seite stellt (man ahnt, worauf das hinausläuft).

Wem die Story bekannt vorkommt: Sie beruht auf der Kurzgeschichte »Rothenburg«, die in Kruses Sammelband »Geschichten aus Joaquins Bar« von 2013 erschienen ist. Sie ist dem Büchlein als »Bonustrack« beigefügt.

Das Buch habe ich von dem Autor geschenkt bekommen. Ich bin mit Axel Kruse befreundet.

Neues Buch von Uwe Hermann

Das teile ich doch gerne mit: Uwe Hermann bringt einen neuen Kurzgeschichtenband heraus. Der »Der Raum zwischen den Worten« erscheint Ende Januar 2019 als Taschen- und Ebook. Uwe hat mit seinen witzigen Storys mit zum Erfolg meiner Veranstaltung »Hinterm Mond« im vergangenen Oktober in Leer beigetragen; eine davon ist in dieser »Anthologie« vertreten..

Uwe Hermann schreibt selbst dazu:
Das 304 Seiten starke Buch enthält dreizehn Erzählungen, davon fünf Erstveröffentlichungen, quer durch alle Genres. Ihr lernt seltsame Roboter, besorgte Küchengeräte, durchgeknallte Aliens, liebestolle Drachen und aufrecht gehende, zwei Meter große Mäuse kennen.
Inklusive meiner mit dem Kurd-Laßwitz-Preis und dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichneten Erzählungen »Das Internet der Dinge« und »Der Raum zwischen den Worten«.
Mit einem Vorwort von Ronald M. Hahn und Illustrationen von Chris Schlicht. Das Cover schuf Mark Freier.

Das Werk ist bei Kindle Direct Publishing erschienen.
Taschenbuch 12,90 €, ISBN: 9781790245390.
eBook 5,99 €, ASIN: B07MYFHPQZ