Der Urlaub ist so gut wie vorüber, und ich bin jetzt der Rocket-Man. Am Mittwoch habe ich eine Rakete bekommen, einen Aufsteller des Schreibgeräte-Anbieters Lamy (Dank an Bücher Borde in Leer). Das Teil ist aus Pappe. Um die angedeuteten Bullaugen gibt es einen Kranz von LEDs. Leider ist die Batterie leer und lässt sich nicht ohne weiteres austauschen. Die Rakete dient vorläufig als Regal in unserem Esszimmer, bis ich einen besseren Platz gefunden habe.
Den Urlaub haben wird in Konstanz am Bodensee verbracht; darauf deuteten schon die drei vorhergehenden Blogposts hin. Dort wurde Graf Zeppelin geboren, der Erfinder des nach ihm benannten Luftschiff-Typs. Auch wenn deren Hochzeit seit dem Unfall von Lakehurst 1937 vorbei ist, fliegen Zeppeline noch immer beziehungsweise wieder. Gerne hätte ich einen Rundflug mitgemacht. Aber wenn man mehr will, als einmal um Friedrichshafen am Nordufer des Bodensees zu kreisen, muss man mehr als 300 Euro auf den Tisch legen – pro Person.
Auf dem Medikon One in Oldenburg
Mit Fliegen wurde es also nichts, und kaum hatte uns die Bahn nach Hause gebracht, ging es in Sachen Science-Fiction wieder auf die Autobahn – zum Medikon One. Der Medikon (aus Medizin und Konvent) am Klinikum in Oldenburg war dieses Mal das Jahrestreffen des Science-Fiction-Clubs Deutschland (SFCD). Ich hatte mich bereit erklärt, dort für eine Programmschiene die Betreuung von Autoren zu übernehmen. Das führte dazu, dass ich von den übrigen, zum Teil sehr interessante Programmpunkten kaum etwas mitbekam. Dafür war ich in anderthalb Tagen bei sechszehn Lesungen mehr oder weniger bekannter SF-Autoren, darunter außer einigen Neulingen zwei Gewinner des Deutschen Science-Fiction-Preises (Axel Kruse und Arno Behrend) sowie ein Bestsellerautor (Phillip P. Peterson).
Einige Texte, die gelesen wurden, kannte ich schon. Aber bei einer Lesung erschließt sich ein Text häufig anders als bei der Lektüre im stillen Kämmerlein. Deshalb nehme ich meine in der Rezension zur Medikon-Anthologie »Hauptsache gesund!« gemacht Behauptung zurück, der Schluss in »Vom Fax gezeichnet« von Goetz Markgraf sei arg konstruiert.
Hier ist die vollständige Liste der Autoren (in der Reihenfolge, wie sie gelesen haben): Axel Brandt, Axel Kruse, Gabriele Behrend, Bernhard Kempen, Phillip P. Peterson, Mandy Fleer, Sylvia Didem, Goetz Markgraf, Claudia Plachetka, Waldemar Klauser, Andreas Witte, Simon Schneider, Dirk Alt, Achim Stößer, Angelika Herzog und Arno Behrend. Bin mal gespannt, ob mir von den jüngeren Autoren in den nächsten Jahren noch mal einer über den Weg läuft.
Zwischendurch war trotz der vielen Lesungen Zeit für Gespräche mit alten und neuen Bekannten im Treppenhaus des Medizinischen Ausbildungszentrums (der Medikon wird voraussichtlich als Treppen-Kon in die Geschichte des SFCD eingehen) oder im Restaurant des Klinikums.
Ein wichtiger Programmpunkt der SFCD-Treffen ist die Verleihung des Deutschen Science-Fiction-Preises. Er wird in den Kategorien »Roman« und »Kurzgeschichte« jedes Jahr an das beste Werk des Vorjahres verliehen. Dieses Mal ging er an Andreas Brandhorst für seinen Roman »Das Schiff«. Frank Böhmert wurde für seine satirische Kurzgeschichte »Operation Gnadenakt« ausgezeichnet.
Die »Raumpatrouille« ist wieder unterwegs
Zum Schluss komme ich auf einen Klassiker der deutschen Fernsehgeschichte zu sprechen: die »Raumpatrouille«. Den phantastischen Abenteuern des Raumschiffes »Orion« hat die Deutsche Post eine Briefmarke gewidmet. Sie erscheint am 1. September. Mit einem Wert von 1,45 Euro ist sie für Großbriefe gedacht. Damit kann man zum Beispiel seine Steuererklärung zum Finanzamt schicken. Selbstverständlich gibt es dazu einen gestalteten Ersttagsstempel.
Tatsächlich? Was war die Begründung?
T ja leider war die Raumpatrouille auf dem Medikon one nicht erwünscht ‚- wurde sie der hehren Gesinnung nicht gerecht?