Heute vor 50 Jahren, am 24. Dezember, sind zum ersten Mal Menschen um den Mond geflogen. Frank Borman, William Anders und James Lovell an Bord von Apollo 8 waren die ersten, die die Rückseite des Monds mit eigenen Augen sahen. Noch nie waren Menschen so weit von der Erde entfernt gewesen wie diese drei amerikanischen Astronauten.
Für mich ist der Flug von Apollo 8 noch immer das bedeutendste Ereignisse in der Geschichte der Raumfahrt, noch vor der ersten Mondlandung wenig Monate später. Es war ein großes Wagnis, ein Flug ins Unbestimmte. Wie muss es für diese Männer gewesen sein, die Erde hinter sich zu lassen, sie immer kleiner werden und schließlich hinter dem Mond verschwinden zu sehen. Es war vielleicht der aufregendste Moment der Raumfahrtgeschichte, als die ersten Worte nach der Umrundung des Mondes zur Erde zurückkamen, auch wenn sie nicht besonders spektakulär waren:
Go ahead, Houston, (This is) Apollo 8. Burn complete. Our orbit (is) 169.1 by 60.5; 169.1 by 60.5.
Apollo Flight Journal © 2003 by W. David Woods and Frank O’Brien
Ich war damals elf Jahre alt, und kannte jeden Satelliten, der um die Erde kreiste, beim Namen. Jeden Raketenstart, der im Fernsehen gezeigt wurde, habe ich verfolgt. Zu jedem Flug gab es Sondersendungen, und bei Apollo 8 wurden Worte und Bilder live aus dem Mondorbit übertragen.
Oft wird die erste Mondlandung und Neil Amstrongs erster Schritt im Mare Tranquilitatis mit der Entdeckung Amerikas durch Columbus verglichen. Der Vergleich hinkt schon vom Ansatz, denn die amerikanischen Astronauten wussten, wohin sie flogen, zu einem Ziel, das jeder sehen konnte. Dagegen segelte Columbus mit seine kleinen Flotte ins Ungewisse und kam schließlich auch nicht dort an, wohin er wollte. Wenn schon, dann ist Apollo 8 das Pendant zur Santa Maria, denn es war der erste Flug zu einem fernen Gestade, auch wenn niemand »an Land ging«.
Mehr über Apollo 8 und die Mondmissionen der Nasa gibt es auf der Website von Marshal History.