Ein Griff in die SF-Mottenkiste

Die wiederbelebte TERRA-Romanreihe soll im Blitz-Verlag im Mai starten – mit einem Roman aus dem Jahr 1952. Drei Titel wurden für dieses Jahr angekündigt.

Das sollen die ersten drei Titel in der Reihe »TERRA Science Fiction« des Blitz-Verlags sein.

Vor Kurzem hat der Blitz-Verlag eine Vorschau auf seine geplante Wiederbelebung der Reihe »Terra Science Fiction« bekanntgegeben. Es soll im Mai mit »Dunkles Schicksal« von Dwight V. Swain losgehen, im November sollen »Die Stadt am Ende der Welt« von SF-Altmeister Ronald M. Hahn und »Die Wächter des Alls« von Peter Dubina folgen. Ursprünglich war der Serienstart mit Hahns Roman für November 2021 angekündigt worden.

Im vergangenen Jahr habe ich in meinem Blog unter dem Titel TERRA kehrt zurück ins Bücherregal über das Projekt berichtet. Seinerzeit hatte Verleger Jörg Kaegelmann davon gesprochen, in der Reihe sollten neue Werke deutscher Autoren erscheinen, und er sei auf der Suche nach guten Texten. Wörtlich heißt es in einem Facebook-Post: »Wir legen hier keine Nachdrucke neu auf.« Daraus ist wohl nichts geworden. Stattdessen greift er in die Mottenkiste der SF. Abgesehen von Hahns Roman handelt es sich bei den anderen beiden Romanen um olle Kamellen: »Dunkles Schicksal« («Dark Destiny«) ist von 1952, »Die Wächter des Alls« von 1960.

Dwight V. Swain (1915-1992) war ein amerikanischer Schriftsteller, der vor allem in den 1940er und 1950er Jahren SF-, Western- und Abenteuer-Romane für diverse Magazine schrieb. Drei davon erschienen auch auf Deutsch – übersetzt von Ronald M. Hahn. »Dark Destiny« ist in den USA gemeinfrei; man bekommt den Roman kostenlos beim Project Gutenberg. Übersetzt hat ihn nach Verlagsangaben Alfons Winkelmann.

Innenillustration zur Originalausgabe von »Dark Destiny« in der Ausgabe März 1952 von Imagination. Stories of Science and Fantasy. Der Künstler ist unbekannt.

Peter Dubina (1940-1990) war ein ebenso vielseitiger wie produktiver Autor von Leihbüchern und Heftromanen. Seine Western als G. F. Barner gehören noch immer zum Programm des Kelter-Verlags. »Wächter des Alls« erschien 1960 unter dem Verlagspseudonym Wayne Coover als Leihbuch bei der Dörnersche Verlagsgesellschaft. Wiederveröffentlicht wurde der Roman 1981 in der W.-D.-Rohr-Reihe »Utopia Bestseller aus Raum und Zeit« im Erich Pabel-Verlag Rastatt und 2015 bei BookRix München.

Ronald M. Hahn (Jahrgang 1948) ist eine feste Größe in der deutschen SF. Er wirkt seit Jahrzehnten als Autor (unter eigenem Namen und zahlreichen Pseudonymen), Herausgeber und meinungsfreudiger Kritiker und kann auf eine beeindruckend lange Liste von Veröffentlichungen zurückblicken.

Zu allen drei Titeln gibt es auf der Verlagsseite kurze Inhaltsangaben, und Band 1 ist bereits vorbestellbar. Auch ein Abo kann man abschließen. Die Titelbilder und Innenillustrationen sind von Rudolf Sieber-Lonati. Der Österreicher war neben Johnny Bruck der produktivste Titelbildmaler für Heftromane aller Genres.

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