DSFP 2016 – Die Sieger stehen fest

DSFP Medaille
Diese Medaille bekommen die Gewinner des Deutschen Science-Fiction-Preises (und einen Scheck über 1000 Euro).

Am Pfingstmontag sind die Gewinner des Deutschen Science-Fiction-Preises 🔗 (DSFP) bekanntgegeben worden. In der Kategorie »Bester deutscher Roman 2015« geht er an »Das Schiff« von Andreas Brandhorst; in der Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte« hat Frank Böhmert mit »Operation Gnadenakt« gewonnen, erschienen in der Ausgabe 1/2015 des Magazins »Phantastik«. Herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle.

In diesem Post 🔗 hatte ich das Buch von Brandhorst zu den Favoriten für den Preis gezählt, neben »Paradox« von Philipp P. Peterson. Dessen Roman hat es allerdings nur auf Platz 3 geschafft. Dirk van den Boom hat sich noch mit »Meran« dazwischen geschoben. Brandhorst und Peterson haben übrigens die Chance, den anderen deutschen Genre-Preis zu gewinnen, denn sie sind auch für den Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) nominiert.

Ausgerechnet die Sieger-Story von Frank Böhmert habe ich bisher nicht gelesen. Die Preisträgerbekanntgabe wäre ein guter Anlass, das nachzuholen. Auf Platz 2 landete Uwe Hermann mit »Der heilige Wasserabsperrhahn« aus seinem von mir sehr geschätzten Kurzgeschichtenband »Das Amt für versäumte Ausgaben« (Rezension hier 🔗). Er ist mit einer anderen Geschichte aus dieser Sammlung auch für den KLP nominiert. »Bronze« geht an »Tremolo« von Gabriele Behrend. Ausführliche Infos zum DSFP 2016 gibt es im Blog von Ralf Boldt🔗.

Der Deutsche Science-Fiction-Preis wird vom Science-Fiction-Club Deutschland 🔗 (SFCD) verliehen und ist in beiden Kategorien mit jeweils 1000 Euro dotiert. Er wird jedes Jahr beim Jahres-Con des SFCD überreicht, dieses Mal am 13. August auf dem MediKonOne 🔗 in Oldenburg. Die Entscheidung, wer den Preis bekommt, fällt ein Komitee, in der jeder Mitglied werden kann. Im Unterschied dazu wird der undotierte Kurd-Laßwitz-Preis 🔗 von ausgewiesenen SF-Profis (Autoren, Übersetzer, Verleger, Grafiker etc.) vergeben.

Aufgeschlagen: SOL 82 / AN 253

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Cover der SOL 82 und der AN 253

Als Mitglied der Perry-Rhodan-Fanzentrale (PRFZ) und des Science-Fiction-Clubs Deutschland (SFCD) bekomme ich automatisch die beiden Mitgliederzeitschriften SOL und ANDROMEDA NACHRICHTEN mit der Post. Jetzt liegen gerade mehr oder weniger frisch eingetroffen die SOL #82 und AN #253 bei mir auf dem Lektürestapel, und wir gucken da mal rein.

Lesenswert: SOL 82

Schon früher, als ich die Zeitschrift der PRFZ nur unregelmäßig bekam, war das Erste, das ich las, die Rubrik »Der galaktische Beobachter«, die Quartalsrückschau von Rainer Stache auf die Perry-Rhodan-Romane. Deshalb bedaure ich es außerordentlich, dass er ausgemustert wurde. Die Gründe sind mir nicht klar geworden, da hätte es einer eindeutigen Stellungnahme des Chefredakteurs bedurft.

Was mir an Rainers Beiträgen immer besonders gut gefallen hat: Er behandelt Perry Rhodan stets als das, was es ist – Literatur und keine Weltanschauung –, und ist einer der wenigen mir bekannten Fans, denen wie mir die gelegentlich klamaukhafte Schreibe mancher Autoren auf den Keks geht und der zwanghaft eingestreute Bezüge zu aktuellen Ereignissen der Realwelt zu Recht als »unterirdisch« bezeichnet. Continue reading „Aufgeschlagen: SOL 82 / AN 253“

»Paradox« ist preisverdächtig

cover_paradoxPhillip P. Peterson: Paradox. Am Abgrund der Ewigkeit.
Kindle Edition 2015. 4,99 Euro. 
Taschenbuch. Bastei-Lübbe 2015, 480 Seiten, 9,99 Euro. ISBN-13: 978-3404208432.

»Paradox. Am Abgrund der Ewigkeit« von Phillip P. Peterson ist, zu Recht, ein heißer Favorit für den Deutschen Science-Fiction-Preis und den Kurd-Laßwitz-Preis. Für beide renommierten SF-Preise wurde das Buch nominiert. Im vergangenen Jahr wurde das E-Book mit dem Kindle Storyteller Award von Amazon ausgezeichnet; zur Belohnung gab’s einen Vertrag mit Bastei-Lübbe für ein »richtiges« Taschenbuch.

»Paradox« wird als »HiTech-Thriller mit einer großen Dosis Science-Fiction« angepriesen. Das trifft es ganz gut. Der Roman spielt in nicht allzu ferner Zukunft: Die abgehalfterte Nasa und das Privatunternehmen Centauri Corp. schicken ein Raumschiff, das mit einem neuartigen Antimaterie-Antrieb ausgestattet ist, an den Rand des Sonnensystems, nachdem der Kontakt zu mehreren unbemannten Sonden, darunter den alten Voyager-Sonden, abgerissen ist. Peterson steht also mit einem Bein in der Gegenwart. Was die vierköpfige Crew weit jenseits der Pluto-Bahn entdeckt, ist jedoch High-End-SF, da hatte der Autor eine grandiose Idee. Continue reading „»Paradox« ist preisverdächtig“