Meine »Unternehmen STARDUST«Sammlung ist jetzt vollständig – jedenfalls fast.
Jetzt neu in meiner »Unternehmen STARDUST«Sammlung: ein Heft der 2. Auflage, erkennbar an dem weißen Balken oben rechts in der Ecke.
Nach langer vergeblicher Suche ist es mit gelungen, für meine »Unternehmen STARDUST«-Sammlung (das ist der Titel des ersten Bandes der deutschen Science-Fiction-Serie PERRY RHODAN) ein Heft der 2. Auflage zu ergattern, dazu in einem guten Zustand und zu einem anständigen Preis. Jetzt fehlt mir noch das Original, die #1 der 1. Auflage von 1961, ich habe nur den Nachdruck von 1988, der Band 1400 der Serie als Gimmick beilag.
Aber an die wahre #1 ist schwer ranzukommen, und günstig ist es auch nicht gerade. Um die 200 Euro muss man wohl mindestens auf den Tisch legen, das ist mir zu viel für ein bisschen vergilbtes Papier, das die meiste Zeit unbeachtet im Regal steht. Manche Händler verlangen sogar 300 Euro und mehr.
Vollständig wäre die Sammlung mit den Heften der fünf Auflagen – korrekter wäre Ausgaben, aber es heißt verlagsseitig so – dann immer noch nicht, denn da gibt es noch eine »3. Ausgabe« und die »unbekannte Auflage«. Aber ich bin kein Vollständigkeitsfanatiker oder Raritätenjäger, würde ein solches Heft aber nehmen, wenn es mir zu einem vernünftigen Preis unterkäme. Gesehen habe ich noch keins.
Von der #1 gibt es zwei Nachdrucke anderer Verlage, die »Gold Edition« von HJB, und die Ausgabe in der Reihe »Tränen, Träume, Abenteuer« des Eichborn-Verlags (die ich selbstverständlich auch mein eigen nenne).
Wer sich für PERRY-RHODAN-Auflagenforschung interessiert, ist auf dieser Seite von Reinhard Peter gut aufgehoben. Es ist wirklich erstaunlich, was dort an Informationen rund um die größte SF-Serie der Welt zu finden ist. Wer es etwas konzentrierter möchte, wird bei Karl Grewe – pumbasimba.de – fündig.
Macht euch schlau
Ich kann jedem PR-Fan, der einen seltenen oder besonderen Roman sucht, nur raten, sich vor einem Kauf schlau zu machen und umfassend zu informieren. Denn nicht alles, was teuer angeboten wird, ist wertvoll. Wo mit Raritäten gehandelt wird, gibt es schwarze Schafe, die nur an euer Geld wollen, und es macht sich auch nicht jeder Anbieter die Mühe, sich darüber zu informieren, was er anbietet (was nur selten ein Vorteil für den Käufer ist). Ich wundere mich immer wieder, auf was für Ideen Anbieter kommen. Jüngstes Beispiel: Bei der Recherche für diesen Post sind mir ein paar Angebote für die erwähnte Eichborn-Edition untergekommen, mit einer Preisspanne zwischen 9,14 und 170,80 Euro.
Otto Will Gail ließ die erste Mehrstufenrakete der Literatur fliegen. Er war ein Pionier des technischen Zukunftsromans.
Das Umschlagbild schuf Max Odoy, ein Künstler aus Breslau.
Als ob ich nicht genug aktuelle Science-Fiction zu lesen hätte. Jetzt habe ich mir schon wieder einen Klassiker – als Originalausgabe – zugelegt: »Der Schuß ins All« von Otto Willi Gail, erschienen 1925 im Bergstadtverlag Breslau.
Gails Roman gilt als der erste, der sich auf realistischer wissenschaftlicher Grundlage mit dem Flug zum Mond befasste. Zwar gab es bis dahin schon mehrere Mondflug-Romane wie »De la Terre à la Lune« von Jules Verne von 1865 oder »The First Men in the Moon« von H. G. Wells von 1901, aber beide setzten dazu ungeeignete oder fantastische Transportmittel ein: eine riesige Kanone beziehungsweise ein Material, das die Schwerkraft aufhebt.
Gail dagegen schoss eine mehrstufige Rakete ins All, die allerdings wie ein Flugzeug startete. Er hatte selbst Physik studiert, arbeitete als Wissenschaftsjournalist und kannte die deutschen Raketenpioniere Hermann Oberth und Max Valier. Gail besaß also die entsprechenden Kenntnisse und Kontakte, um einen nach dem damaligen Stand der Kenntnisse realistisch wirkenden Roman zu verfassen. Gail steht damit in Deutschland neben Hans Dominik in der ersten Reihe der Verfasser technischer Zukunftsromane und ist ein Pionier des deutschen Ingenieurromans.
Euphorischer Fortschrittsoptimismus
Er selbst schreibt im Vorwort, dass sein Roman keine Utopie sei, sondern »nichts anderes, als die Ausarbeitung der praktischen Konsequenzen aus heute nicht mehr anzuzweifelnden Erfindungen«. Spürbar ist ein geradezu euphorischer Fortschrittsoptimismus, wenn Gail schreibt: »… vielleicht zischt die erste Rakete hinaus in den Weltenraum, bevor dieses Buch die Druckerei verläßt.“ Es sollte doch noch etwas länger dauern.
Dank der Veröffentlichung in den USA, wo »The Shot Into Infinity« 1929 erschien, hat Gail wesentlichen dazu beigetragen, dass die Rakete zu einem festen Element der Science-Fiction wurde. Sein Einfluss machte sich noch Jahrzehnte später bemerkbar, zum Beispiel in der PERRY RHODAN-Serie, die 1961 ebenfalls mit einem Schuss zum Mond und der mehrstufigen »Stardust«-Rakete begann.
Diese Informationen aus der einschlägigen Sekundärliteratur hatten mich neugierig auf den Roman gemacht, und ich habe nicht lange gezögert, als jetzt ein sehr gut erhaltenes Exemplar in einem Antiquariat angeboten wurde. Angetan bin ich von dem eindrucksvollen Umschlagbild und den Innenillustrationen von Max Odoy und der Tatsache, dass das Buch in Fraktur gesetzt ist. Es hat ein handliches Format von 13 x 18 Zentimetern, einen festen Umschlag in einem schönen Blau und knapp 280 Seiten. Eine Zierde für den Stapel der noch nicht gelesenen Bücher.
Unter dem Titel »Vom Bodensee direkt zum Mond« ist im Oktober 2020 ein Artikel von mir über Otto Gail und dieses Buch in der Nummer 80 der Zeitschrift »phantastisch!« erschienen.
Anmerkungen zum Roman »Perry Rhodan. Das größte Abenteuer« von Andreas Eschbach
Andreas Eschbach: Perry Rhodan. Das größte Abenteuer. Fischer Tor Frankfurt/M. 2019. 848 S., 25 Euro. ISBN 978-3596701452. Gibt es auch als Ebook und Hörbuch.
In der Perry-Rhodan-Fanszene war das Erscheinen des Romans von Andreas Eschbach neben dem Jubiläumsband 3000 das Ereignis des beginnenden Jahres 2019. Die Ankündigung im Verlagsprospekt und die Veröffentlichung verschiedener Leseproben hatten schon Wochen vor Erscheinen für Diskussionen gesorgt. Die Frage lautete: Wie kanonisch ist der Roman, das heißt, passen die geschilderten Ereignisse zur offiziellen, durch die Hefte festgelegte Geschichte des Perryversums?
Ganz offensichtlich ist der Roman als Versuch konzipiert worden, die Geschichte des Perryversums mit der der Realwelt zu verbinden und der Fiktion damit mehr Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Versprochen wird »eine phantastische Enthüllungsstory«. So steht es im Verlagsprospekt:
»Nach dem katastrophalen Scheitern der Apollo-Missionen unternehmen die Amerikaner einen letzten verzweifelten Versuch, das Rennen zum Mond zu gewinnen. Der Name des Raumschiffs: Stardust. Der Name des Kommandanten: Perry Rhodan.«
In meiner Besprechung will ich mich (fast) ausschließlich diesem Aspekt widmen: Ist es Andreas Eschbach gelungen, die zwei Welten glaubwürdig zu verbinden, und erfahren wir, warum der erste Mensch auf dem Mond Perry Rhodan heißt und nicht, wie wir alle glauben, Neil Armstrong?
Achtung, Spoilergefahr!
Heft 1 der PERRY RHODAN-Serie mit dem Titel »Unternehmen ›Stardust‹« erschien im September 1961. Gerade einmal drei Menschen waren zu diesem Zeitpunkt im Weltraum gewesen: die Russen Juri Gagarin und German Titow sowie der Amerikaner Alan Shepard. Das Apollo-Programm der Nasa steckte noch in den Kinderschuhen, da ließen Karl-Herbert Scheer und Walter Ernsting alias Clark Darlton schon Perry Rhodan mit der Stardust im Jahr 1971 auf dem Mond landen (wenn man bedenkt, dass dieses Datum bereits im Exposé der Serie vom Februar 1961 – drei Monate vor Gagarins erstem Flug – stand, ist das geradezu erschreckend prophetisch).
Die Serie ist zwar zu Beginn in der nahen Zukunft angesiedelt, dennoch vermieden es die Autoren, die Verhältnisse ihrer Gegenwart einfach fortzuschreiben. Die Welt des Perry Rhodan ist eine andere als unsere. Es gibt zwar noch den Kalten Krieg, den Ost-West-Konflikt und die Gefahr des Atomkriegs, aber die herrschenden Mächte sind außer Amerika der Ostblock und die Asiatische Föderation, und sie heißen nicht nur anderes als Sowjetunion und China, sondern sind quasi Militärdiktaturen (in den ersten Heften tauchen jedenfalls nur Militärs und Geheimdienstler auf, keine Politiker). Die Autoren stellen in ihren Romanen auch keinen Bezug zur Realwelt her: kein Wort etwa über Gagarin oder andere Pioniere der Raumfahrt. Bis auf eine Ausnahme: die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki.
Wie überwindet Andreas Eschbach diese Kluft? Der Roman lässt sich unter dieser Fragestellung in drei Teile gliedern: 1. Perry Rhodans Jugend und sein ersten Erfahrungen beim Militär 2. Perry Rhodan wird Mitglied eines absoluten geheimen Weltraumprojekts der Air Force. 3. Perry Rhodan fliegt zum Mond. In jedem dieser Abschnitte verschiebt sich die Perspektive weiter von unserer Realwelt weg hin zur Realität des Perryversums, bis von unserer Welt nichts mehr übrig ist als ein paar Namen.
Der Junge von Case Mountain
Der umfangreiche erste Teil des Buches ist nichts weiter als ein Coming-of-age-Roman, ein Entwicklungsroman, in dem über die Kindheit, die Jugend und das Erwachsenwerden eines halbwegs normalen amerikanischen Jungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts erzählt wird. Wir erfahren etwas über die Geburt von Perry Rhodan, seine zum Teil aus Deutschland stammenden Familie, sein Leben in der Kleinstadt Manchester in Connecticut, seine Freunde und wie er schließlich, unter dem Einfluss eines Onkels Pilot bei der Luftwaffe wird. Wie viele Jugendliche seiner Zeit träumt Perry von den Sternen, liest Superman-Comics und bereitet seinen Eltern gelegentlich Sorgen.
Sein bester, nein, einziger Freund ist der Schwarze Leroy Washington, eine Figur, die Autor Kurt Mahr in Band 1177 (»Der Junge von Case Mountain«) eingeführt hat – was Eschbach dazu nötigt, eine ziemlich hanebüchene Episode aus den Romanheften aufzugreifen, als nämlich der zwölf Jahre alte Perry erpresst wird, um seinen oben genannten Onkel, der auf dem künftigen Weltraumbahnhof Cape Canaveral arbeitet, auszuspionieren.
Dann schildert Andreas Eschbach Rhodans Militärlaufbahn, lässt ihn erste Heldentaten als Piloten vollbringen und legt das Fundament für dessen politisch-moralische Grundhaltung – etwa indem er ihn 1956 einen Gottesdienst mit Dr. Martin Luther King in Montgomery, Alabama, besuchen lässt.
Obwohl in einigen Szenen Rhodans künftige kosmische Bestimmung angedeutet wird, spielt die Handlung komplett vor dem Hintergrund unserer realen Welt. Alles, was der junge Rhodan macht, erlebt oder erleidet, hätte ein Amerikaner seines Alters tatsächlich erleben können.
Lesly Pounder tritt auf
Spannend wird es ab Seite 387, als Perry Rhodan und sein Pilotenkollege Ray Wings zu Gast beim Astronauten Jim Lovell sind. Dort öffnet sich endlich die Tür zum Perryversum: »Freunde – ich darf euch General Lesly Pounder vorstellen.«
Pounder ist in der PERRY RHODAN-Serie der Befehlshaber des Nevada Space Ports und der Mann, der Rhodan zum Mond schickt. In Eschbachs Roman ist Pounder zunächst der Kopf eines so geheimen Raumfahrtprojekts, dass nicht einmal der Präsident der Vereinigten Staaten – inzwischen ist es John F. Kennedy – davon weiß und die Nasa erst recht nicht. Perry und Ray werden Teil des Projekts Starglider und testen ein neuartiges Fluggerät, das sie in den Weltraum bringen soll. Ziel ist der Mond.
Hier beginnen sich die beiden Welten – unsere Realität und die des Perryversums – zu teilen. Perry Rhodan begegnet Wernher von Braun (auf dem Männerklo im Weißen Haus), den Apollo-Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin, aber weil das Projekt Starglider so supergeheim ist, hat das Perryversum keinen Einfluss auf die Wirklichkeit. Nach den ersten erfolgreichen Testflügen, die Eschbach ausführlich und mit viel Know-how schildert, wird dem Projekt allerdings über Nacht der Geldhahn zugedreht, der Starglider eingemottet, und Perry Rhodan als Pilot in den Vietnamkrieg geschickt.
Als er schließlich aus Vietnam abberufen wird und in die Staaten zurückfliegt, macht Perry einen Zwischenstopp in Paris. Dort verliebt er sich ein wenig in eine junge Französin (es wird ein ganz, ganz bisschen romantisch), hilft während der Studentenunruhen beim Barrikadenbau und prügelt den Vizepolizeichef windelweich. In Paris erscheint ihm wie schon früher in Manchester in einer Art Traumsequenz ein Mann in einem grauen Anzug, der Teletemporarier Ernst Ellert, und klärt ihn ein wenig über seine kosmische Bestimmung auf (was Rhodan allerdings am nächsten Morgen wieder vergessen hat). Danach langweilt sich Rhodan als Versorgungsflieger in South Carolina, und verfolgt gefrustet, weil er nicht dazugehört, die Entwicklung des amerikanischen Raumfahrtprogramms. Dann verschwindet Jim Lovell, mit dem Perry inzwischen befreundet ist, mit Apollo 8 hinterm Mond. Es ist Weihnachten 1968.
Auf einen Kaffee mit Neil Amstrong
Jetzt wird die Tür zum Perryversum ganz aufgestoßen. Das Apollo-Programm wird gestrichen, General Pounder und seine Leute sind wieder am Zug, aus dem Projekt Starglider wird das Unternehmen Stardust. Perry Rhodan trifft Neil Amstrong auf der Raumstation Freedom I auf einen Kaffee und startet zum Mond. Dort stößt er bekanntlich auf die Arkoniden. Der Rest ist sozusagen Geschichte.
Hier hätte Eschbach den Roman enden lassen können. Tut er ab nicht, sondern er erzählt die Ereignisse der ersten zehn Bände in Kurzform noch einmal und beantwortet dabei die eine oder andere Frage, die bisher unbeantwortet geblieben sind. Wir erfahren, was aus Leroy Washington geworden ist und dass es auf der Erde Hyperkristalle gibt.
Witzigerweise führt Andreas Eschbach einige Elemente der Realwelt ins Perryversum ein, die in den Heften nicht vorkommen und ihnen zum Teil sogar widersprechen. US-Präsident Richard Nixon, der sowjetische Parteichef Leonid Breshnew und der Führer der Volksrepublik China, Mao Tse-tung, werden erwähnt, Buzz Aldrin wird erster Administrator auf dem Mars, Neil Armstrong geht in die Politik.
Gelungener Übergang
Ich habe den Roman mit einer gewissen Skepsis zu lesen angefangen, vor allem wegen der verschiedenen kursierenden Leseproben, in die ich einen Blick geworfen hatte. Die Skepsis ist verflogen, unter anderem Dank eines sehr unterhaltsamen Vortrags, den Johannes Rüster bei der Jubiläumsveranstaltung zu Band 3000 der PERRY RHODAN-Serie in München über das Buch gehalten hat (hier), aber natürlich in erster Linie wegen des Romans selbst.
Andreas Eschbach gelingen drei Dinge: Er hat den Übergang zwischen unserer Realwelt und dem Perryversum erzählerisch gut in den Griff bekommen, auch wenn er dafür gelegentlich Details des Perryversums zurechtrücken musste. Zudem nimmt er sich viel Zeit, um die Persönlichkeitsentwicklung des Protagonisten zu schildern (während die anderen Figuren deutlich grober gezeichnet sind). Dann passt sich der Roman in Schreibstil, Ausdruck und Figurencharakterisierung gut an den Stil der frühen PERRY RHODAN-Romane an, ohne dabei altmodisch oder altbacken zu wirken. Der Autor hätte den Roman ja auch viel moderner schreiben können. An einigen Stellen, das muss ich anmerken, ist mir der Schreibstil aber doch etwas zu simpel; und die eine oder andere Floskel hätte das Lektorat auch ankreiden sollen.
Am besten unterhalten hat mich der mittlere Teil von dem Zeitpunkt, als Perry von General Pounder ins geheime Projekt Starglider geholt wird, bis zur konkreten Vorbereitung des Mondflugs. Denn das ist die eigentliche Vorgeschichte von »Unternehmen ›Stardust‹«. Das will man als technikaffiner PR-Fan lesen, auch weil es einige Fragen beantwortet, die Scheer & Co. seinerzeit offen ließen.
Die Schilderung von Perrys Kindheit und Jugend ist mir zu breit angelegt. Das hätte ruhig kürzer ausfallen können. Dabei hatte Andreas Eschbach allerdings einen Einfall, der schon bei Johannes Rüsters Vortrag in München für große Heiterkeit sorgte und das Zeug hat, im Perryfandom zum Bonmot zu werden: Rhodans deutscher Opa Alois Roden stammte aus dem oberbayrischen Ort »Scheernsting« – eine witzige Hommage an die Gründungsväter der Serie, Karl-Herbert Scheer und Walter Ernsting.
Der letzte Teil, also die Zeit nach Rhodans Mondlandung, ist zwar weitgehend Nach- und Neuerzählung bekannten Stoffs, sorgt aber dafür, dass der Roman nicht abrupt aufhört, sondern langsam ausklingt und dem Leser signalisiert, dass die Zukunft gerade erst begonnen hat: Der Erzähler weist nämlich darauf hin, dass am 25. Mai 1975 erstmals Menschen das Sonnensystem verlassen haben, als Perry Rhodan und sein Team mit dem Raumschiff Good Hope in das 27 Lichtjahre entfernte Wega-System aufbrechen.
Bereits knapp drei Wochen vor dem offiziellen Erscheinungstermin wurde »der Eschbach« bei der Jubiläumsveranstaltung zum 3000. Band der Serie in München verkauft.
Gerade dieser letzte Teil wendet sich wohl vor allem an die Leser, die vorher noch keinen Kontakt mit Perry Rhodan beziehungsweise der Frühzeit der Serie hatten. Denn auch sie sollen, das war erklärte Absicht, mit diesem Roman angesprochen werden. Wenn man sich ansieht, mit welchem Aufwand der Verlag Fischer Tor den Roman bewirbt, dürfte das gelingen.
»Perry Rhodan. Das größte Abenteuer« ist zwar keine literarische Offenbarung, aber eine sehr unterhaltsame und in weiten Teilen spannende Lektüre. Sowohl eingefleischte Fans als auch Neuleser kommen auf ihre Kosten (die mit 25 Euro für ein gebundenes Buch mit fast 900 Seiten mehr als akzeptabel sind).
Redaktioneller Hinweis: Dieses Rezensionsexemplar ist mir unverlangt vom Verlag zur Verfügung gestellt worden.