Die Sieger stehen fest

DSFP Medaille
Diese Medaille bekommen die Gewinner des Deutschen Science-Fiction-Preises (und einen Scheck über 1000 Euro).

Die Entscheidung der Jury über den Deutschen Science-Fiction-Preis 2017, die am Sonntag bekanntgegeben wurde, wartet mit einer Überraschung auf. In der Kategorie »Roman« ist nicht einer der vermeintlichen Favoriten als Preisträger gekürt worden. Die Wahl fiel auf »Die Welten der Skiir 1: Prinzipat« von Dirk van den Boom. Als Favoriten galten »Ommi« von Andreas Brandhorst und »Teufelsgold« von Andreas Eschbach, also die Romane von zwei Autoren, deren Romane von großen Verlagen (Piper; Bastei Lübbe) veröffentlicht wurden.

Bei den Kurzgeschichten entschied sich die Jury für »Das Netz der Geächteten« von Michael K. Iwoleit. In dieser Kategorie war das Rennen wohl offen, es gab keinen ausgewiesenen Favoriten; dass es bei den Nominierungen eine große Schnittmenge mit denen für den Kurd-Laßwitz-Preis, den anderen deutschen SF-Literaturpreis, gab, zeigt, wie geschlossen das Feld war. Continue reading „Die Sieger stehen fest“

Ich gehe in Druck – mit einer Zeitreise

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Das Cover hat schon für Diskussionen gesorgt.

Jetzt ist die Neuerscheinung offiziell vom Verlag angekündigt worden, und dann kann ich es auch vermelden: Eine SF-Story von mir wird in diesem Sommer in der Anthologie »Meuterei auf Titan« im Verlag Modern Phantastik erscheinen. Es handelt sich um eine Zeitreise-Geschichte, und sie führt die Leser mit einem Mann namens Lambert MacFarlane und seinem Begleiter Innokentii Sovoroff auf eine Insel im Nordpazifik.

Herausgeberin Peggy Weber-Gehrke war durch meine vergangenes Jahr im Eigenverlag herausgegebene Story-Sammlung »Zeit für die Schicht« (Leseprobe) auf mich aufmerksam geworden und hatte mich eingeladen,  eine Story für die Anthologie zu schreiben. Jetzt finde ich mich also in einer Reihe von Autoren wieder, die sich zum größten Teil in der deutschen SF-Szene bereits einen Namen gemacht haben. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz.

Auf Facebook hat sich bereits eine lebhafte und mitunter etwas bizarre Diskussion über das Titelbild beziehungsweise über die darauf abgebildete Frau entwickelt. Ich halte mich da zurück, schließlich kommt es auf den Inhalt an, oder? Den kennen wir noch nicht.

Die Ankündigung des Verlags im Wortlaut:

Ab 01.08.2017 als Ebook bei Amazon und ab 10.09.2017 als Print in jedem Buchladen – die neue Jahresanthologie SF! (ISBN 978-3-9818752-0-1)

Mit »Meuterei auf Titan« setzen wir die beliebte Collection of Science Fiction Stories fort.

Vierundzwanzig bekannte und renommierte Autoren schrieben sechsundzwanzig neue Geschichten – damit ist das diesjährige Album so prall und spannend gefüllt, wie nie eine Ausgabe zuvor!

Mit dabei sind: Sven Svenson, Gerd Frey, Jacqueline Montemurri, Anneliese und Adriana Wipperling, Regine Bott, Galax Acheronian, Frank Lauenroth, Matthias Falke, Oliver Koch, Dieter Bohn, Olaf Kemmler, B.C. Bolt, Frank Gerigk, Norbert Fiks, Lara Möller, Christian Kuenne, Tobias Reckermann, Irene Maschke, Olaf Lahayne, Julia Annina Jorges, Janos Teleki, Peggy Weber und Rico Gehrke.

Werbung für Andreas Eschbach

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Jazz trifft auf SF

Auch wenn ein Stück, das die Band am Donnerstagabend im Kulturspeicher in Leer spielte, »A Short Moment Of Zero G« heißt und das Konzert selbst zeitweise von musikalischer Schwerelosigkeit war – die Verbindung zur Science-Fiction ist an den Haaren herbeigezogen. Sie taugt nicht einmal als Übergang zu der Geschichte, um die es hier geht, um ein zufälliges Zusammentreffen und ein Buch.

Vor dem Konzert von Daniel Erdmanns Velvet Revolution stand ich an der Theke und wartete auf ein Bier. Auf einem Tischchen daneben lag ein Stapel Bücher, offenbar als Lektüre für die Gäste gedacht. Eines der Bücher war unter die etwas überstehende Thekenplatte gerutscht. Ich zog es hervor und hatte »Die Haarteppichknüpfer« von Andreas Eschbach in der Hand.

Keine Ahnung, was davon in diesem Moment die Aufmerksamkeit des Mannes neben mir erregte, aber er sah mich erwartungsvoll an. »Ein gutes Buch«, sagte ich und drückte es ihm in die Hand. Er las den Text auf der Rückseite, schien irritiert. »Das ist Science-Fiction«, fügte ich hinzu. »Oh, dann ist das eher was für meine Frau.«

Wir wechselten noch ein paar Worte, dann bekam ich mein Bier und ließ den Mann mit dem Buch in der Hand stehen.

In der Pause stand ich erneut vor der Theke, als der Mann neben mir auftauchte. »Von dem Buch habe ich ein Foto gemacht.«

Aber wie erfahre ich jetzt, ob seine Frau – oder er selbst? – das Buch liest? Beim nächsten Jazzkonzert wahrscheinlich nicht. Denn der Mann hat den zweiten Teil des Auftritts der samtenen Revolution nicht mitbekommen. Die Musik war wohl nicht nach seinem Geschmack.


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Daniel Erdmann

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Jazz live im Speicher