Auftakt zu einer langen Karriere

Retro-SF: 1955 erschien »Ufo am Nachthimmel«, der erste Roman des deutschen Science-Fiction-Urgesteins Walter Ernsting alias Clark Darlton. Das Werk ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert.
Der erste Roman aus der Feder von Clark Darlton wurde 1955 im Rastatter Pabel-Verlag veröffentlicht. Das Titelbild ist von Johnny Bruck.

Mein Vorhaben, Clark Darltons ersten Roman »Ufo am Nachthimmel« zu lesen, musste ich aus technischen Gründen abbrechen. Das von mir kürzlich erworbene, 1955 erschienene Heft der Reihe UTOPIA-Großband war der Belastung nicht gewachsen, die Klebebindung drohte zu brechen, im Rücken war schon ein Riss entstanden. Nun, die gelesenen ersten 44 von 88 Seiten reichen aber für eine Einschätzung und die Erkenntnis, dass ich nichts verpasse, wenn ich den Rest nicht lese.

Walter Ernsting alias Clark Darlton (1920-2005) gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den treibenden Kräften für die Verbreitung und Etablierung der Science Fiction in Deutschland. Er war ab 1954 Redakteur und Übersetzer der UTOPIA-Großbände beim Erich Pabel Verlag in Rastatt, Gründer des Science Fiction Clubs Deutschland im August 1955 und einer der Väter der seit 1961 bis heute wöchentlich erscheinenden SF-Serie PERRY RHODAN.

Ernstings Erstlingswerk ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. In der Großband-Reihe erschienen anfangs nur Übersetzungen zweit- und drittklassiger Romane britischer Autoren, die Ernsting selbst besorgte. Weil Cheflektor Kurt Bernhard abgelehnt hatte, einen von Ernsting verfassten Roman ins Programm aufzunehmen, jubelte er ihm das Werk als angebliche Übersetzung des Romans »To-morrow the Future« eines gewissen Clark Darkton unter. »Ufo am Nachthimmel« erschien als Band 19 der Reihe.

Der Schwindel flog bald auf – dank einer Einrichtung, die ausgerechnet in Band 19 Premiere hatte. Nach dem Vorbild englischsprachiger SF-Magazine führte Ernsting eine mit »Meteoriten« überschriebene Leserbriefseite ein. Dort konnten sich nicht nur die Leser über die Romane austauschen, sondern Ernsting nutzte sie auch, um sich selbst an die Leser wenden. Der erst 15 Jahre alte Leser Ulf Miehe deckte das Pseudonym auf, weil ihm dabei Ähnlichkeiten zum Stil Darltons aufgefallen waren. Beide wurden später Freunde und verfassten einige Romane gemeinsam.

Notlandung einer »fliegenden Untertasse«

Was nun den Roman selbst angeht, fällt er thematisch und qualitativ buchstäblich nicht aus der Reihe. Der Atomforscher Dr. James Freema, seine Verlobte und Kollegin Anne Berkins (der gleich im zweiten Absatz widerspruchslos erklärt wird, dass ihr Platz nach der Heirat am Herd und nicht mehr im Labor sein wird) und sein Freund, der Astronom Mike Conney, beobachten die Notlandung einer »fliegenden Untertasse«. Sie können Kontakt mit dem Pilot aufnehmen. Ker Ga sieht bis auf seine grüne, feinschuppige Haut aus wie ein Mensch, spricht fließend Englisch und kommt angeblich aus dem neun Lichtjahre entfernten Sirius-System. Er und seine Leute beobachten die Erde schon lange vom Mond aus, um eingreifen zu können, wenn ein Atomkrieg auszubrechen droht.

Mit Hilfe von Ersatzteilen aus einem Fernsehgerät gelingt es Ker Ga, sein Ufo wieder flottzumachen. Aber bevor der Sirianer sich von den Erdenmenschen verabschieden kann, wird das Raumschiff von einer Militärpatrouille aufgestöbert. Ohne zu zögern, tötet Ker Ga drei Soldaten, wird aber selbst von einer Kugel getroffen und stirbt. Freema gelingt es, die fliegende Untertasse zu starten und in den Weltraum zu entkommen. Dort fliegt die Gruppe ein bisschen herum, bis sie von Ker Gas Vorgesetzen eingefangen wird. So weit die Geschichte bis Seite 44. Anschließend, habe ich durch Blättern erfahren, kommen die Erdlinge noch auf den Mond, den Mars und besuchen das Sirius-System.

Aus heutiger Sicht ist das zum Teil recht hanebüchen. Über das antiquierte Frauenbild und das Verhältnis zur Gewalt (dass Ker Ga einfach so drei Soldaten zerstrahlt, wird von den Menschen kommentarlos hingenommen) will ich mich hier nicht auslassen. Dass das Alien daherkommt, wie ein kostümierter Mensch – geschenkt, das ist selbst in heutigen Romanen nicht immer anders. Schon damals muss es aber unglaubwürdig gewesen sein, dass das Ufo mit ein paar Fernsehersatzteilen repariert und von einem völlig Unerfahrenen geflogen werden kann. Aber das ist schon typisch Darlton: Technische Fragen waren ihm schnuppe. Aber er setzte sich für die interstellare Völkerverständigung ein.

Der Roman ist sprachlich sauber, wenn auch ohne stilistische Finesse, und für damalige Verhältnisse ganz flott geschrieben. Daran gibt es nichts zu meckern. »Ufo am Nachthimmel« kam beim Publikum an (zumindest muss der Roman sich so gut verkauft haben, dass Ernsting weiter schreiben durfte, nachdem sein Pseudonym aufgedeckt worden war) und ebnete ihm den Weg zu einer lang anhaltenden Schriftstellerkarriere.

Ein früher Anhänger der Prä-Astronautik

Interessant ist, dass Ernsting schon in diesem Roman einige Themen aufgriff, die ihn immer wieder beschäftigten. Ker Ga behauptet, dass die Menschen Nachkommen der Bewohner des fünften Planeten seien, die ihre Welt zerstörten und zum Asteroidengürtel werden ließen (in der PERRY-RHODAN-Serie hieß der fünfte Planet Zeut und wurde von so genannten Bestien zerstört), auf den Mars auswanderten, dort unter anderem Pyramiden errichteten und vor 10.000 Jahren die Erde überfielen: »Die Inkas, die Ägypter, die Bewohner von Atlantis – was sollen sie anderes gewesen sein als jene Marsinvasoren … Sie vergaßen ihre Herkunft… Ihre Sagen aber blieben, und auch ihre Götter, die einst vom Himmel gekommen waren.

Die Orginalgrafik zur Erstveröffentlichung von »The Call of Cthulhu« ist von Hugh Rankin.

Die Vorstellung, dass Außerirdische in weit zurückliegender Vergangenheit die Erde besuchten, als Götter verehrt wurden und auf die Entwicklung der Menschheit einwirkten, geht auf Horror-Autor H. P. Lovecraft zurück. In »The Cult of Cthulhu« (Weird Tales, Februar 1928) heißt es: »They [die Götter] had, indeed, come themselves from the stars, and brought Their images with Them.« Aus dem fiktiven Cthulhu-Mythos, den andere Autoren weitererzählten, wurde erst Mitte der 1950er Jahre eine ernstgemeinte Geschichtshypothese.

Im Grund gehört Ernsting mit »Ufo am Nachthimmel« zu den frühen Vertretern der Prä-Astronautik, lange bevor sie durch Leute wie Erich von Däniken populär wurde. Spannend wäre es herauszufinden, wodurch Ernsting beeinflusst wurde. Kannte er die ersten einschlägigen Werke von Desmond Leslie (»Flying Saucers Have Landed« von 1953) und Harold T. Wilkins (u. a. »Secret Cities of Old South America« ,1952)?

Das Thema hat Ernsting in mehreren Romanen verarbeitet, unter anderem in dem mit autobiografischen Anklängen gespickten »Der Tag, an dem die Götter starben« von 1979. Da war er schon lange mit von Däniken befreundet, der ein begeisterter SF-Leser war und das Werk Ernstings kannte. Der Titel dessen Erstlingswerks »Erinnerungen an die Zukunft« von 1968 könnte von Däniken sogar von Ernsting übernommen haben. Gegen Ende des PERRY-RHODAN-Romans 65 »Ein Hauch Ewigkeit« von Clark Darlton, erschienen 1962, sinniert Perry Rhodan darüber, ob es »auch eine Erinnerungen an die Zukunft« gibt.

Bibliografisches

»Ufo am Nachthimmel« wurde 1963 in der Reihe TERRA-Sonderband gekürzt neu aufgelegt und ist in dem 1983 erschienen »Clark-Darlton-Reader« der Reihe Moewig Science Fiction enthalten. Eine weitere Neuauflage erschien 2004 als Band 1 der Reihe »Science-Fiction-Klassiker« zusammen mit »Die Zeitlosen« im Verlag Readersplanet, Passau.

Das Titelbild von »Ufo am Nachthimmel« stammt von Johnny Bruck.

Goldene Zeiten im Perryversum

Vor 50 Jahren habe ich den ersten PERRY RHODAN-Roman gelesen. Wahrscheinlich.

In Ostfriesland, wo ich lebe, ist es üblich, dass man Nachbarn oder Kollegen zu einem Jubiläum »einen Bogen« macht, eine Girlande, die um die Haustür gelegt und mit einem Zahlenschild gekrönt wird. Bei mir könntet ihr jetzt eine Girlande mit einer goldenen 50 aufhängen, denn ich bin seit einem halben Jahrhundert PERRY RHODAN-Leser.

Okay, so ganz genau stimmt es nicht. Tatsächlich weiß ich nicht, wann ich meinen allerersten Roman aus dieser deutschen Space-Opaera-Serie gelesen habe; wahrscheinlich hat mir ein Klassenkamerad, mit dem ich näher befreundet war, einen Heftroman in die Hand gedrückt. In meiner persönlichen Chronik ist »Der alte Admiral«, geschrieben von Hans Kneifel, der Auftakt, weil ich danach jede Woche ein Heft las und ganz verrückt danach war. Das war Band 448. Es erschien Ende März/Anfang April 1970.

Der Roman gehört zum Cappins-Zyklus. Ovaron und Merceille, zwei Cappins aus der weit entfernten Galaxie Gruelfin (NGC 4594, auch Sombreronebel genannt), riskieren ihr Leben, um die Gefahr durch den sogenannten Todessatelliten, der in der Korona der Sonne kreist, zu bannen. Es gelingt ihnen, in den Satelliten einzudringen und eine Bombe scharf zu machen. Fast wäre die Aktion schief gegangen, denn das Positronengehirn, der Zentralcomputer der Station, erkennt ihre Absicht. Im letzter Sekunde können die Saboteure fliehen. Auf diese Flucht spielt das dynamische Titelbildmotiv von Johnny Bruck an: Ein kleine Raumschiff, das kaum mehr als ein Rettungsboot ist, versucht, sich mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Griff der Sonne zu befreien. Der Stern sieht aus, als stehe er kurz vor einer Explosion.

Aus Anlass des Jubiläums habe ich das Heft noch einmal gelesen (das »Original« habe ich schon lange nicht mehr, aber dank Ebay war es kein Problem, ein gut erhaltenes Exemplar zu bekommen). Der Roman ist noch so richtig 60er Jahre, als Piloten bei der Arbeit rauchten, alle, die etwas durchsetzen wollten, rumbrüllten, und die einzige Frau weit und breit »Mädchen« genannt wurde. Die Handlung ist behäbig, die Dialoge umständlich. Aber schlimme Schnitzer hat Hans Kneifel sich nicht geleistet.

Mit der MARCO POLO ins Perryversum

Zwei Hefte später, in Band 450, startet Perry Rhodan mit dem Superraumschiff MARCO POLO nach Gruelfin, um Ovaron in seine Heimat zurückzubringen. Die Abenteuer in der fernen Galaxie haben den damals 13-Jährigen mächtig fasziniert. Für mich war das der Initiationszyklus, und wenn ich mir heute dank der Perrypedia, dem großen Online-Lexikon zur Serie, die Titelbilder ansehe oder die Handlungszusammenfassung lese, kommt mir vieles trotz der dazwischenliegenden Jahrzehnte vertraut vor. Kein Wunder, dass mein Lieblingsraumschiff aus der Serie immer noch die MARCO POLO ist. Mit der bin ich schließlich ins Perryversum aufgebrochen.

Die Faszination, die von der Serie ausging (dank der Nachauflagen habe ich im Laufe der Zeit den Rückstand ab Band 1 weitgehend aufgeholt), hielt allerdings zunächst nur ein paar Jahre. Mit 15, 16 war ich nicht mehr so einfältig und leicht zu begeistern wie mit 13. Ich erkannte die literarischen Mängel der Serie, hatte qualitativ anspruchsvollere SF entdeckt und war auf dem besten Weg, ein »beinharter Intellektueller« zu werden. In den 1970er Jahre hing an PR schließlich das Stigma, eine faschistoide Serie zu sein und Schund obendrein. In bestimmten Kreisen hatte man es noch Jahre später schwer, wenn man sich als PR-Leser outete. Im besten Fall wurde man komisch angeschaut.

Sieben Jahre ohne ging auch

Irgendwann Ende 1973 bin ich ausgestiegen. So weit ich mich erinnere, habe ich den damals laufenden Zyklus um das Kosmische Schachspiel nicht zu Ende gelesen, mit Sicherheit aber nicht mit dem nachfolgenden Laren-Zyklus angefangen. Meine Pause dauerte etwa sieben Jahre: Im Dezember 1980 ist mir Band 1007, die »Kosmische Hanse« von William Voltz, in die Hände gefallen – und der Perryvirus hatte mich wieder im Griff. Diese Lücke von vier Zyklen von den Laren bis zu den Kosmischen Burgen habe ich übrigens nie geschlossen.

Seit 1980 bin ich also ununterbrochen dabei, habe aber immer mit unterschiedlicher Intensität gelesen. An manche Zyklen habe ich sehr plastische Erinnerungen, andere sind weitgehend spurlos an mir vorbeigegangen. Das lag, vermute ich, nicht unbedingt (nur) an den Romanen, sondern hatte viel auch mit den übrigen Lebensumständen zu tun: Beruf, Familie, andere Projekte etc.

Bis 1988 hatte ich wieder eine umfangreiche Sammlung mit mehreren Hundert Heften zusammengetragen, von der ich mich bei einem Umzug getrennt habe, um das viele »Altpapier« nicht mitschleppen zu müssen. Ich habe sie einfach im Keller des Hauses, das wir damals gemietet hatten, zurückgelassen. Ein paar Wochen später bekam ich einen Anruf vom neuen Mieter, der sich für das Geschenk bedankte.

Nach dem Mauerfall habe ich meine Hefte einige Zeit lang bündelweise an einen PR-Leser in der Nähe von Magdeburg verschenkt, und als der nicht mehr darauf angewiesen war, in 50er Blöcken bei Ebay verscherbelt. Seit Heft 2750 lese ich Perry Rhodan nur noch elektronisch.

Aus Neugier bin ich 2015 zum ersten Perry-Rhodan-Tag nach Osnabrück gefahren – und seitdem im Perryfandom hängengeblieben, habe viele nette und interessante Leute kennengelernt und mit ihnen viele abwechslungsreiche und anregende Stunden verbracht. Schade, dass ich darauf nicht früher gekommen bin.

Bilder (2): Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Dieses Buch ist gefährlich

Heinrich Stöllner schreibt über die Serien in den Utopia- und Terra-Heften – und führt mich in Versuchung.


Heinrich Stöllner: Die Zukunft von gestern. Verlag Dieter von Reeken, 2019. ISBN ISBN 978-3-945807-49-1.


Bücher wie »Die Zukunft von gestern« von Heinrich Stöllner sind eine Gefahr, eine kaum zu widerstehende Versuchung, noch mehr Bücher, die man sonst nicht lesen würde, zu kaufen. Ist mir so gegangen. 

»Die Zukunft…« ist eine akribisch recherchierte Dokumentation aller Serien, die als Utopia– oder Terra-Heftroman der Verlage Pabel und Moewig zwischen 1953 und 1985 erschienen sind. Als Serien werden Roman-Reihen bezeichnet, bei denen die Handlungen aufeinander aufbauen. Die bekannteste in diesem Literatursegment ist die 1961 im Münchner Moewig-Verlag erstmals erschienene Perry Rhodan-Serie, die es bis heute auf mehr als 3000 Folgen gebracht hat. Außer solchen eigenständigen Serien gab es weitere kürzere, die innerhalb von Heftroman-Reihen auf den Markt kamen.

Utopia und Terra waren die führenden Reihen in Deutschland. Von Utopia erschienen bis 1968 als Utopia SF, Utopia Großband, Utopia Kriminal und Utopia Magazin 850 Hefte, von Terra SF, Terra Sonderband, Terra Extra, Terra Nova und Terra Astra etwa doppelt so viele Hefte, allerdings nicht genau so viele Titel, denn viele Romane, die in Terra SF oder Terra Nova veröffentlicht wurden, erschienen Jahre später in Terra Astra erneut. In den Heftroman-Reihen waren deutsche Autoren stark vertreten, in Terra Nova und Terra Astra vor allem solche aus dem Umfeld der Perry Rhodan-Serie.

Es gibt viel zu entdecken

Wer wann was veröffentlicht hat, kann man in Stöllners 500 Seiten dickem Werk nachlesen, das mit zahlreichen Coverabbildungen illustriert ist. Es ist in drei große Kapitel unterteilt, die sich den deutschsprachigen und den englischsprachigen Autoren sowie den Fernseh- und Filmserien widmen. Es gibt zu jedem der thematisch gegliederten Unterkapitel, in denen mehrere Autoren und deren Serien behandelt werden, eine Einführung mit ausführlichen Inhaltsangaben, Information zur Publikationsgeschichte und einer Bibliografie, in der auch die Nachdrucke aufgelistet sind.

In  »Die Zukunft von gestern« gibt es eine Menge zu entdecken, auch dank des üppigen Anhangs, in der alle im Buch genannten Serien alphabetisch aufgelistet sind.  Das ist eine beeindruckende Arbeit, die jedem Sammler zu empfehlen ist. Dann ist es auch noch gut geschrieben, und man merkt dem Autor die Leidenschaft für das Genre und den Heftroman an. Davon lässt man sich gerne anstecken.

Wer in »Die Zukunft von gestern« stöbert, findet mit Sicherheit etwas, von dem sie/er gar nicht wusste, dass es im Bücherregal noch fehlt.

Ich bin nun kein ausgesprochener Sammler, sondern habe die ausgelesenen Heftromane verschenkt oder sogar weggeschmissen. Einige wenige Hefte habe ich mir inzwischen aus reiner Nostalgie besorgt. Dazu gehört Terra Astra 30, »Die Herrin der Fische« von Hans Kneifel, erschienen 1972. Den Roman las ich, als ich 14 oder 15 war. Dank Söllner weiß ich heute nicht nur, dass der Roman bereits neun Jahre zuvor in der Terra-Reihe erschienen war und zusammen mit zwei anderen Romanen zur Serie »Das Rätsel von Machaon« gehört, sondern auch, dass die Serie 1996 in Buchform als »Das Machaon-Projekt« im Tilsner-Verlag neu herausgegeben wurde – und, zack, hatte ich das Buch bei booklooker.de aufgespürt und bestellt. Jetzt muss ich es nur noch lesen.

Auch einigen anderen Protagonisten meiner frühen SF-Phase wie Earl Dumarest bin ich wieder begegnet, aber sehr viel größer ist die Zahl der Serien, von deren Existenz ich jetzt das erste Mal gehört habe. Vielleicht schlage ich da auch noch mal zu. Wie gesagt, dieses Buch ist eine Versuchung.