Die »Molche« kommen wieder

Die Neuausgabe von »Der Krieg mit den Molchen« am Buchmesse-Stand der Büchergilde.

Manchmal muss man weit reisen, um nahe Liegendes zu erfahren. So ging es mir beim Besuch der Frankfurter Buchmesse am vergangenen Sonntag (23. Oktober). Am Stand der Büchergilde fiel mein Blick auf ein Buch, dessen Titel mich elektrisierte: »Der Krieg mit den Molchen« von Karel Čapek. Wie, es gibt eine Neuausgabe dieses satirischen Werkes des tschechischen Schriftstellers von 1936? Klar, ich hätte nur einmal durch das neue »Magazin« der Büchergilde blättern müssen, das seit Ende September/Anfang Oktober bei uns zu Hause rumliegt.

Das Buchhandelsplakat zur Neuauflage.

»Der Krieg mit den Molchen« ist ein grandioses Buch, das ich bereits in diesem Post besprochen habe. Der Prager Čapek erzählt darin, wie ein tschechischer Kapitän in der Südsee eine unbekannte Art von Riesenmolchen entdeckt, die wegen ihrer Geschicklichkeit und schnellen Auffassungsgabe als billige Arbeiter angeheuert werden. Irgendwann pochen die äußerst intelligenten Molche, die sich mit Hilfe der Menschen auf der ganzen Welt verbreitet haben, auf ihre Selbständigkeit. Weil die Menschen das nicht akzeptieren, kommt es zum Krieg. Continue reading „Die »Molche« kommen wieder“

Die SF hat Prag viel zu verdanken

Dort gibt es künstliche Wesen und wurde das Wort »Roboter« erfunden

Mehr als Blechspielzeug: Die Roboter sind heute allgegenwärtig.
Mehr als Blechspielzeug: Roboter sind heute allgegenwärtig.

Ich war neulich in Prag. Das ist nicht unbedingt ein Stadt, die man mit Science-Fiction verbindet (wenn es so eine Stadt überhaupt gibt); man fährt dort wegen der historischen Altstadt, der böhmischen Glaskunst oder des preisgünstigen Biers (der halbe Liter für deutlich  unter 1,50 Euro) hin. Dabei hat die SF der tschechischen Hauptstadt viel zu verdanken, auch wenn das nicht offensichtlich ist. Denn in Prag wurde der Roboter erfunden.

Nicht der Roboter als Konzept oder als Gerät, sondern als Wort für ein künstliches Wesen. Der Urheber und die »Geburtsstunde« des Wortes sind bekannt. Der tschechische Schriftsteller Karel Čapek (1890-1938) hat es das erste Mal 1920 für sein Schauspiel »R.U.R.« (Rossumovi Univerzální Roboti, zu Deutsch: Rossums Universalroboter) verwendet. Die Idee dazu hatte sein älterer Bruder Josef (1887-1945), ein Maler und Bildhauer.

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