Maddrax, die derzeit erfolgreichste deutsche SF-Heftromanserie nach Perry Rhodan, feiert Jubiläum. Am 19. Mai ist Heft 400 erschienen. Ich habe den Jubi-Band gelesen, und er hat mir ganz gut gefallen. Jetzt habe ich natürlich ein Problem: Soll ich auch 401 ff. lesen, wo ich doch schon bisher nicht alles schaffe, was ich mir vornehme?
Womit auch schon gesagt ist, dass ich kein gewohnheitsmäßiger Maddrax-Leser bin. Ich habe bisher zwei Hefte gelesen, Band 1 und einen zwischendurch, und keine Beziehung zu der Heftromanserie von Bastei.
Mit dem Titel »Transfer« wird es schon angedeutet: Maddrax macht einen Sprung, eine völlig neue Handlungsebene beginnt, die nur noch lose mit der alten verbunden ist. Das soll Neueinsteigern den Weg in die phantastische Welt von Maddrax eröffnen.
Maddrax – die dunkle Zukunft der ErdeMaddrax ist eine SF-Heftromanserie, die alle 14 Tage im Bastei-Verlag Köln erscheint. Erzählt werden darin die Abenteuer des Piloten Matthew Drax, der bei einem Kometeneinschlag im Jahr 2012 um 500 Jahre in die Zukuft auf eine postapokalyptische Erde versetzt wird. Als besonders an Maddrax gilt, dass die Serie eine SF-Story mit Horror- und Fantasy-Elementen vermischt. |
Ab durchs Wurmloch
Maddrax und seine Gefährtin Aruula werden durch ein Wurmloch auf den Mond eines fremden Planeten verschlagen. Dort leben Millionen von Wesen aus der ganzen Milchstraße in der riesigen Stadt Troxx. Sie haben alle eines gemeinsam: Sie wurden entführt, wissen aber weder von wem noch warum, auch nicht wo sie herkommen oder wie sie heißen. Okay, mehr wird nicht verraten.
Autor des Jubi-Bandes ist Oliver Fröhlich. Er ist mir durch mehrere Perry-Rhodan-Hefte bekannt, hat eine flotte Schreibweise, liebt farbenfrohe Schilderungen und erzählt gute Geschichten. In MX 400 entwirft er ein buntes Panoptikum an skurrilen Gestalten wie den Raupenmann Zillinimikillili (hoffentlich habe ich das richtig abgetippt) und die Taucherin Kra’rarr, die sich in einer bizarr erscheinenden Umgebung durchschlagen müssen, in der kein Alien aussieht wie der/die/das andere. Allerdings bleiben für meinen Geschmack die Hauptfiguren zu blass, vor allem von Maddrax kann ich mir kein richtiges Bild machen, während einige Nebenfiguren mehr Tiefe haben.
Models für Raumanzüge
Der Jubi-Band weist einige Extras auf. Da wäre zunächst das umlaufende Titelbild zu nennen, das von Jan Balaz stammt. Es zeigt Maddrax und Aruula bei ihrer Ankunft auf dem unbekannten Mond. Das Motiv ist ganz gut, aber die beiden Personen sehen mit ihren modischen Kurzhaarfrisuren eher wie Models für Raumanzüge aus. Das Titelbild – diesmal ohne Beschriftung – gibt’s noch mal auf der Innenseite des Umschlags. Warum? Wenn man sich das Bild als Miniposter an die Wand hängen wollte, müsste man den Umschlag vom Heft trennen. Wer macht das schon?
Im Innenteil gibt es ein mehrseitiges »Kompendium der bisherigen 399 Romanhefte« sowie eine Liste alle bisher erschienenen Maddrax-Hefte einschließlich der drei Spin-offs, der Hardcover und Taschenbücher sowie einen »Madduckx«-Comic, eine Zeittafel (muss früher eine feste Einrichtung bei Maddrax gewesen sein) und nicht zu vergessen ein Jubiläumsrätsel. Es gibt also eine Menge zu lesen fürs Geld (das Heft kostet 1,80 Euro und ist damit 30 Cent billiger als die wöchentliche Konkurrenz aus Rastatt; das kürzlich erschienene Rhodan-Heft 2800 hat sogar 2,70 Euro gekostet, war aber auch spürbar dicker).
Wer immer schon mal bei Maddrax reinschauen wollte und sich bisher nicht getraut hat, hat mit Band 400 eine gute Gelegenheit, es endlich wahrzumachen. Geboten werden gute SF-Unterhaltung, eine gehörige Portion Sense of Wonder und die Aussicht auf interessante Geschichten.
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