Ich bin jetzt der Rocket-Man

Der Rocket-Man mit seiner Rakete. Im Garten kann sie nicht stehen bleiben, sie ist aus Pappe.

Der Urlaub ist so gut wie vorüber, und ich bin jetzt der Rocket-Man. Am Mittwoch habe ich eine Rakete bekommen, einen Aufsteller des Schreibgeräte-Anbieters Lamy (Dank an Bücher Borde in Leer). Das Teil ist aus Pappe. Um die angedeuteten Bullaugen gibt es einen Kranz von LEDs. Leider ist die Batterie leer und lässt sich nicht ohne weiteres austauschen. Die Rakete dient vorläufig als Regal in unserem Esszimmer, bis ich einen besseren Platz gefunden habe.

Den Urlaub haben wird in Konstanz am Bodensee verbracht; darauf deuteten schon die drei vorhergehenden Blogposts hin. Dort wurde Graf Zeppelin geboren, der Erfinder des nach ihm benannten Luftschiff-Typs. Auch wenn deren Hochzeit seit dem Unfall von Lakehurst 1937 vorbei ist, fliegen Zeppeline noch immer beziehungsweise wieder. Gerne hätte ich einen Rundflug mitgemacht. Aber wenn man mehr will, als einmal um Friedrichshafen am Nordufer des Bodensees zu kreisen, muss man mehr als 300 Euro auf den Tisch legen – pro Person. Continue reading „Ich bin jetzt der Rocket-Man“

William Faulkner reißt eine Lücke (RüN 03)

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Bild: Greyerbaby

Einmal in der Woche blogge ich über mein aktuelles Schreibprojekt mit dem Kürzel RüN.

In der vergangenen Woche hatte ich über das Problem geschrieben, dass manchmal eine Geschichte in einem frühen Stadium eine unerwartete Dynamik entwickelt und die Handlung sich in eine Richtung bewegt, die ich als Autor nicht vorgesehen habe. Im Fall meines aktuellen Projekts RüN habe ich das Problem inzwischen mit Faulkners Methode gelöst. Denn der amerikanische Schriftsteller und Nobelpreisträger von 1949 hatte einst empfohlen: Kill your darlings. Continue reading „William Faulkner reißt eine Lücke (RüN 03)“

Eigenwillige Protagonisten (RüN 02)

Die Würfel sind noch nicht gefallen. Es ist noch alles möglich. Foto: gugue
Die Würfel sind noch nicht gefallen. Es ist noch alles möglich. Foto: gugue

Vor einer Woche habe ich den ersten Beitrag zu meinem neuen Schreibprojekt RüN veröffentlicht und seitdem viel darüber nachgedacht. Geschrieben habe ich, bis auf einige Notizen, nichts, weil mir Beruf und Privatleben nicht genügend Zeit ließen. Ist aber auch nicht schlimm. Eine Skizze für die Eröffnungsszene hatte ich schon vorher fertig.

Ich stelle jetzt schon fest, dass das Setting ihre eigene Dynamik und die Figuren ihre eigene Haltung entwickeln. Das führt dazu, dass sich die Handlung nicht so einfach in eine bestimmte Richtung lenken lässt, ohne dass es unglaubwürdig wirkt. Mir kommt es auf Glaubwürdigkeit sehr an. Meine Protagonisten sind normale Menschen, die sich wie solche verhalten sollen. Kaum eine/r wird zum Superhelden, nur weil sie/er sich in einer ungewöhnlichen Lage befindet.

Diese Erfahrung habe ich schon bei anderen Geschichten gemacht. Dann gibt es drei Möglichkeiten:

  • die Geschichte eine Zeit lang liegen lassen und weiter darüber nachdenken; manchmal kommt die Lösung des Problems nämlich wie von selbst.
  • der Dynamik der Geschichte folgen und sich überraschen lassen, was passiert.
  • eine andere Story schreiben.

In dieser frühen Phase setze ich noch auf Möglichkeit 1. Manchmal reicht es, einige Details am Setting oder bei den Protagonisten zu ändern, damit die Geschichte funktioniert.

Alle bisher veröffentlichten Beiträge aus meiner Schreibstube zu RüN sind hier gesammelt.