5000 Kilometer für die Science-Fiction

Fünftausend – das ist etwa die Zahl der Kilometer, die ich in diesem Jahr, so ist mein Plan, für mein Hobby, die Science-Fiction-Literatur, zurücklegen werde (überwiegend mit der Bahn, aber auch mit dem Flieger und dem Fahrrad). Vor allem im Herbst ist fast jedes Wochenende belegt. Mein Terminplan ist so voll, dass ich kaum noch Zeit für andere Dinge habe (zum Beispiel arbeiten).

Den Anfang mache ich in diesem Jahr mit der Leipziger Buchmesse. Die Absicht, dorthin zu fahren, hatten wir schon länger, aber es hat sich erst dieses Jahr machen lassen. Die Science-Fiction ist dabei nicht der Hauptantrieb, aber wird unweigerlich einen wichtigen Teil meiner Zeit beanspruchen. Es gibt dabei drei feste Termine:

  • Am 16. März, dem Tag unserer Ankunft, ist Abends eine Veranstaltung des Freundeskreises SF Leipzig und des Golkonda-Verlags mit Erik Simon sowie Angelika und Karl-Heinz Steinmüller, drei »Urgesteinen« der kritischen SF der DDR. Von den Steinmüllers habe ich bereits vor genau 30 Jahren »Pulaster« und »Der Traum vom großen roten Fleck« gelesen. Der Name Erik Simon ist mir schon länger geläufig, aber ich habe erst in diesem Jahr »Die Wurmloch-Odyssee« gelesen, die er zusammen mit den Steinmüllers geschrieben hat.
  • Man wird mich am 17. März an der Fantasy-Insel antreffen, wenn Andreas Brandhorst dort sein neues Buch »Die Tiefe der Zeit« vorstellt. Brandhorst wird im Herbst bei meiner SF-Veranstaltung »Hinterm Mond« in Leer lesen, und da ist es nahe liegend, dass ich versuche, ihn dort zu treffen. Bei der Gelegenheit kann ich mir gleich ein Buch von ihm signieren lassen.
  • Ebenso werde ich gelegentlich am PERRY-RHODAN-Stand auftauchen, um dort inzwischen alte Bekannte zu treffen und Kontakt zu dem einen oder anderen Autor aufzunehmen. PR-Autor Kai Hirdt ist bei »Hinterm Mond« auch dabei, aber den kenne ich schon länger.

Weiter geht es am ersten Juni-Wochenende: zum Garching-Con nach München. Das ist der Treff der PERRY-RHODAN-Szene schlechthin. Fast alle Autoren, eine große Zahl von Fandom-Aktiven, zu denen ich inzwischen selbst gehöre, und jede Menge Fans werden dort versammelt sein. Eine ganze Reihe davon kenne ich persönlich, viele aber bisher nur über Facebook oder gar nur namentlich.

Wenig später steht der Frankreich-Urlaub an. Wegen fehlender Sprachkenntnisse besteht wenig Gefahr, dass ich dort in Sachen SF aktiv werden (abgesehen natürlich von der einschlägigen Urlaubslektüre). Ich werde mich auf Kultur und Kulinarisches konzentrieren.

Vielleicht werde ich es schaffen, wenn wir Anfang Juli für zwei Tage in Berlin sind, einen Blick in den »Otherland«-Buchladen zu werfen. Weil ein Tag ein Sonntag ist, wird es knapp.

Richtig los geht es mit der SF-Reisetätigkeit am ersten September-Wochenende. Dann steht in Oberhausen die 2. Phantastika auf dem Programm. Vom 14. bis 16. September ist der Elstercon, eine weitere Gelegenheit, nach Leipzig zu fahren und Kontakt zur ostdeutschen SF-Szene zu bekommen. Weiter geht’s am letzten Septemberwochenende nach Köln: zum Coloniacon.

Eine Woche später steht der für mich wichtigste Termin des Jahres an, und dafür muss ich nicht einmal weit fahren, nur ein paar Kilometer: Ich veranstalte im Kulturspeicher in Leer/Ostfriesland, meinem Wohnort, Hinterm Mond 2018, den 2. Tag der Science-Fiction-Literatur in Ostfriesland. Außer den genannten Brandhorst und Hirdt kommen die Autoren Uwe Hermann und Uwe Post sowie der Kultur- und Medienwissenschaftler Bernd Flessner (hier gibt’s mehr Infos dazu).

Am darauffolgenden Wochenende steht ein Trip nach Hessen an: Es ist Buchmesse in Frankfurt und Buchmesse-Con in Dreieich.

Buchmesse 2015: Denis Scheck kämpft vergebens

Frankfurter Buchmesse
Die Masse auf der Messe – in Halle 3.0 war es voll.

Wenn man das Gedränge am letzten Tag der Frankfurter Buchmesse als Maßstab nimmt, muss man sich keine Sorgen um die Zukunft des Buchs machen. Okay, einige sind vielleicht nur gekommen, um Mutter Beimer live zu erleben, aber 99 Prozent der Besucher haben sich wahrscheinlich doch für die Bücher interessiert.

Auffällig waren die vielen Kinder und Jugendlichen. Offenbar ist die Buchmesse ein beliebter Ort für den sonntäglichen Familienausflug. Bestimmt musste kaum ein Kind genötigt werden, dorthin mitzukommen. Ich vermute, dass eher das Gegenteil der Fall war: Muttern wollte vor der Glotze abhängen und Vaddern auf den Fußballplatz, aber die Zehnjährige drängelte, weil auch ihre beste Freundin zur Messe fahren wollte. Continue reading „Buchmesse 2015: Denis Scheck kämpft vergebens“