Morgens in Leer/Ostfriesland

denkmalplatz
Ich bin normalerweise nicht früh morgens in der Stadt unterwegs. Aber jetzt ist es mal passiert, und ich bin an meinem grauen Wintermorgen über den Denkmalsplatz  in Leer gelaufen. Fast menschenleer war er. So kenne ich den gar nicht. Das Denkmal wurde zur Erinnerung an die Gefallenen und die Schlachten im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 aufgestellt.

Philippsburg im Morgenlicht

Das Winterwetter beschert einem sogar auf dem Weg zur Arbeit schöne Momente. Die noch tiefstehende Sonne taucht die Philippsburg im Leeraner Ortsteil Loga in ein besonderes Licht. Sie wurde 1730 im Stil des niederländischen Barock als dreiflügeliges Wohnhaus gebaut und befindet sich heute  noch immer in Privatbesitz. Das ehemalige Anwesen des Grafen von Wedel ist eine von vier Burgen in der Stadt: Die Evenburg ist ein neogotisches Wasserschloss und ist ebenso im Besitz des Landkreises Leer wie die Haneburg, deren ältesten Bauteile aus dem 16. Jahrhundert stammt. Als privates Wohnhaus genutzt wird die Harderwykenburg, ein  Wohnturm  aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es ist damit eines der ältesten erhaltenen weltlichen Gebäude in Ostfriesland.

Neues Jahrbuch des Heimatvereins Leer

So sieht das erste Jahrbuch des Heimatvereins Leer aus.
So sieht das erste Jahrbuch des Heimatvereins Leer aus.

Der Heimatverein Leer hat jetzt ein eigenes Jahrbuch. Heute lag Band 1 von »De Utmiener« in meinem Briefkasten. Unter dem gleichen Titel war bisher das Mitteilungsblatt des Vereins, der in Leer das Heimatmuseum betreibt, erschienen. Jetzt ist »De Utmiener« (was in diesem Fall so viel wie Ausrufer bedeutet) deutlich aufgewertet worden.

Auf 150 Hochglanzseiten im Din-A-5-Format mit zahlreichen Farbabbildungen werden nicht nur die üblichen Vereinsmitteilungen und Hinweise auf Veranstaltungen unter die Leute gebracht. Das Jahrbuch enthält auch fundierte inhaltliche Beiträge, etwa zu einer Ausgrabung in Leer, und glänzt mit einem Schwerpunkt über »Mennoniten in Ostfriesland«. In fünf Aufsätzen geht es um verschiedene Aspekte; einer führt sogar zu den Mennoniten nach Uruguay. Es gibt zudem Plattdeutsches und eine Rubrik zur Bewahrung alter Rezepte.

Über die Mennoniten gab es im vergangenen Jahr eine Sonderausstellung im Heimatmuseum. Derzeit wird dort eine Ausstellung mit dem Titel »Amisia« über die Ems gezeigt, die auch sehr interessant ist (wovon ich mich am Sonntag überzeugt habe).

Der neue »Utmiener« ist ein ehrgeiziges Projekt. Mal sehen, ob er sich auf Dauer in dieser Form halten kann.


Link zum Heimatverein

Faltblatt zur »Amisia«-Ausstellung