Garching-ConFact 1

Dies ist das Garching-ConFact, das schnelle Online-Fanzine zum GarchingCon 2018 in München-Trudering vom 1. bis 3. Juni.

3.6. Noch am Vormittag

Der letzte Akt für mich auf dem Con: Roman Schleifer bittet mich um ein Autogramm fürs Con-Buch.

3.6. Am Vormittag

In Fuchshausen lebten nur Raubtiere: Hartmut Kasper alias Wim Vandemann erzählt über Fix & Foxi, Mickey Maus, sein Faible für Comics. Unterhaltsam, tiefschürfend, lehrreich. Man könnte stundenlang zuhören.

3.6. Vorm Frühstück

Der letzte Tag beim GarchingCon ist angebrochen. Leider kann ich nur kurz bleiben, weil mein Flieger back home schon mittags abhebt.

2.6. Abends

Der Con-Tag endet im Biergarten. Wir sind schließlich in München. Prosit!

2.6. Noch immer am Nachmittag

Es geht Schlag auf Schlag. Die geballte PR-Prominenz sitzt auf dem Podium und plaudert aus dem Nähkästchen. Jeder im Publikum ist darauf gespannt, ob jemand was über Band 3000 verrät.

2.6. Am Nachmittag

Jetzt wird zum ersten Mal der Ernst-Ellert-Preis „Ein Hauch Ewigkeit“ verliehen. Die Romanfigur Ellert war Münchner. Den Preis bekommt Wolfgang Kehl alias Arndt Ellmer.

2.6. Nachmittags

Jetzt erfahren wir von Uwe Anton und Hans Frey etwas über Vielschreiber Robert Silverberg, J. G. Ballard und die Anfänge der SF in Deutschland (und dass der erste richtige SF-Roman überhaupt 1810 in Deutschland erschien, und es nicht Frankenstein von Mary Shelley war). Im Publikum sitzen auch einige neugierige PERRY-RHODAN-Autoren.

2.6. Fast Nachmittag

Beim Kaffeeklatsch mit Michelle Stern gibt’s gar keinen Kaffee. Da muss ich gleich noch in die Bar.

2.6. Immer noch Mittag

Jetzt folgen wir Ulf Fildebrandt zu den Planeten des Perryversum.

2.6. Am Miitag

Gerade habe ich Ben Calvin Hary im Gepräch mit Perry Rhodan erwischt und zuvor dem spannenden Panel zu STELLARIS gelauscht.

2.6. Am Vormittag

Gleich ist es soweit, der GarchingCon wird eröffnet. Wir sehen einen Trailer zur Miniserie Olymp. Ein beeindruckendes Werk von Raimund Peter, muss ich sagen, auch wenn mir die Ästhetik der Computersnimstion fremd ist.

1.6. In der Nacht

Noch ein Blick zurück auf das Kulturzentrum Trudering, bevor es ins Hotel geht.

Irgendwann muss mal Schluss sein und das Bett aufgesucht werden. Das war der erste Tag beim GarchingCon: Weißbier, Hähnchencurry, interessante Gespräche mit Autoren und Fans über Engagement in der SPD, über den Schreiballtag, über besonders herausfordende PERRY-RHODAN-Exposes, über Vertriebslücken in der Schweiz, warum einer nicht mehr schreibt und Roboter, die auf Kanonkugeln fliegen. Morgen geht’s um 9 Uhr weiter.

1.6. Am Abend

Ja, ich bin angekommenen. Die Con-Tasche ist inspiziert, und, ja, der Beitrag zur SF in Afrika in im Con-Buch. Vom Programm habe ich kaum etwas mitbekommen, aber schon jede Menge Gespräche geführt, Bekannte getroffen und ein paar Kontakte geknüpft. Gutes Con-Feeling ist garantiert.

1.6. Am Nachmittag

Jetzt geht’s gleich in die Luft.
1.6. gegen Mittag

Das ist natürlich genau die richtige Reiselektüre, Kai Hirdts neuestes Werk, frisch auf den Kindle geladen.
1.6. (kurz nach Mitternacht)

Die Tradition des ConFacts hat Altfan Eckhard D. Marwitz Mitte der 90er Jahre aufleben lassen. Er schreibt dazu in seinem Blog edm-confact.blogspot.com: Dieses Fanzine »hat eine tradition wieder aufgenommen, die in den anfangszeiten des fandoms ganz selbstberständlich war. Auf einer schreibmaschine, die irgendwo in der ecke stand und in die eine matrize eingespannt war, konnte jedeR besucherIn des cons unzensiert einen kommentar eintippen. Noch wähernd des cons wurde daraus eine zeitung gemacht…«
31.5.

So, Online-Checkin gemacht. Es kann losgehen. Abflug morgen um 16.40 Uhr in Bremen, Flugzeit 1:10 h. Da muss ich erst morgen Vormittag packen. Ich bin ja auch nur 48 Stunden weg.

Inzwischen lese ich, dass Volker Hauff auf seinem Blog eine GarchingCon-Seite eingerichtet hat.
30.5.

Das Erste, was ich machen werde, wenn ich beim GarchingCon in Trudering angekommen bin und an der Kasse die Con-Tasche in Empfang genommen habe: Ich werde das Con-Buch von der Folie befreien und mir ansehen, was Ekkehardt Brux aus meinem Artikel über die Science-Fiction in Afrika gemacht hat. Leider wurde auf der Con-Homepage kein Inhaltsverzeichnis veröffentlicht, so dass ich nicht einmal mit Sicherheit weiß, ob der Beitrag drinsteht.

Rücksturz in eine »Lockende Zukunft«

Aus den Tiefen des Online-Antiquariats ist ein besonderes Buch in meinem Briefkasten gelandet: die erste Anthologie mit deutschen Science-Fiction-Kurzgeschichten überhaupt. Sie erschien 1957, also vor 61 Jahren, unter dem Titel »Lockende Zukunft. Eine utopische Anthologie« und versammelte 35 Geschichte deutscher SF-Schriftsteller. Ich bin gespannt, welche Perlen sich darin verstecken.

Hier ist das Inhaltsverzeichnis:

Wolfgang Jeschke: Der Türmer | Wlli Voltz: Mechanical Brain | Henry Bings: Begegnung | K. H. Scheer: Sie erkannten es nicht | Bernd Müller: Kommst Du? | Jorge Z. Lancha: Stützpunkt Mais | Bernd Müller: Sie kamen zum dritten Mal | Heinz Pradel: Die letzte Hoffnung | Lawson Marchfield: Der Warner | Peter Martin: Der Versuch | Jay Grams: Geheimnisvolle fremde Welt | Willi Voltz: Die andere Welt | Clark Darlton: Das Ende der Furcht | Heinz-Dieter Reiss: Die Ursache | Ernst W. Hulsch: Die entscheidende Sekunde | Thea Grade: Das Experiment | Henry Bings: Tod im Licht | Willi Voltz: Der Tod bringt den Beweis | Jürgen Duensing: Ruf der Vergangenheit | Willi Volts: Theorie und Praxis | Anna-Maria Best: Das Erbe der Götter | Rainer Eisfeld: Die Hölle auf Erden | Willi Voltz: Ein Stück Ewigkeit | Victor Jewers: Impulse | Ernst H. Richter: Die Rückkehr | Jay Grams: Die Welt im Atom | Willi Voltz: Der zehnte Planet | Manfred Caspar: Dramatische Signale | Willi Voltz: Keine Robot’s mehr für Venus | K. H. Biege: Phänomen um Mitternacht | Rolf Ulzheimer: Die Zeitmaschine | Willi Voltz: Der Schläfer | Norbert Nowak: Das ewige Leben | Gord W. Zetzmann: Die Chance war Null | Willi Voltz: Tödliche Gedanken

Den Auftakt macht Wolfgang Jeschke, später langjähriger SF-Herausgeber beim Heyne-Verlag. Die beiden Väter der PERRY-RHODAN-Serie, K.-H. Scheer und Clark Darlton, sind mit je einer Geschichte vertreten, der erst 19 Jahre alte Willi Voltz, beider Nachfolger als PR-Chefautor, gleich achtmal; fleißig, fleißig. Ernst H. Richter, Henry Bings und Rainer Eisfeld sind Namen, die im Zusamenhang mit der Geburt der deutschen SF und den Anfängen des Fandoms immer wieder auftauchen. Der Rest? Die Namen sagen allenfalls Experten etwas, viele waren als SF-Schriftsteller offenbar nur »Eintagsfliegen«.

Herausgeber war Henry Bings alias Heinz Bingenheimer, der Gründer der SF-Buchhandlung Transgalaxis, die inzwischen auch schon mehr als 60 Jahre auf dem Buckel hat. Erschienen ist das Werk im Bewin-Verlag Menden, einem der führenden Leihbuch-Verlage jener Zeit in Deutschland. Deshalb wundert es nicht, dass im Buch ein Stempel den »Praktischen Bücherverleih I. Walden« aus Duisburg-Meiderich als (ehemaligen) Eigentümer ausweist. »Geadelt« wurde das Buch durch das Clubsiegel des Science-Fiction-Clubs Deutschland, zu dessen Gründungsmitgliedern Bingenheimer gehörte.

Die Illustration zum Story „Die Ursache“ Heinz-Dieter Reiss.

Das Cover ist von Alfred Dudda, Schwerte, einem damals viel beschäftigen Titelbildzeichner. Jan Groenmeyer aus Iserlohn hat zu jeder Geschichte eine Illustration beigesteuert. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch bei den Lesern gut angekommen ist.

Mal sehen, wie die vergangenen 60 Jahre den Geschichten bekommen sind.

5000 Kilometer für die Science-Fiction

Fünftausend – das ist etwa die Zahl der Kilometer, die ich in diesem Jahr, so ist mein Plan, für mein Hobby, die Science-Fiction-Literatur, zurücklegen werde (überwiegend mit der Bahn, aber auch mit dem Flieger und dem Fahrrad). Vor allem im Herbst ist fast jedes Wochenende belegt. Mein Terminplan ist so voll, dass ich kaum noch Zeit für andere Dinge habe (zum Beispiel arbeiten).

Den Anfang mache ich in diesem Jahr mit der Leipziger Buchmesse. Die Absicht, dorthin zu fahren, hatten wir schon länger, aber es hat sich erst dieses Jahr machen lassen. Die Science-Fiction ist dabei nicht der Hauptantrieb, aber wird unweigerlich einen wichtigen Teil meiner Zeit beanspruchen. Es gibt dabei drei feste Termine:

  • Am 16. März, dem Tag unserer Ankunft, ist Abends eine Veranstaltung des Freundeskreises SF Leipzig und des Golkonda-Verlags mit Erik Simon sowie Angelika und Karl-Heinz Steinmüller, drei »Urgesteinen« der kritischen SF der DDR. Von den Steinmüllers habe ich bereits vor genau 30 Jahren »Pulaster« und »Der Traum vom großen roten Fleck« gelesen. Der Name Erik Simon ist mir schon länger geläufig, aber ich habe erst in diesem Jahr »Die Wurmloch-Odyssee« gelesen, die er zusammen mit den Steinmüllers geschrieben hat.
  • Man wird mich am 17. März an der Fantasy-Insel antreffen, wenn Andreas Brandhorst dort sein neues Buch »Die Tiefe der Zeit« vorstellt. Brandhorst wird im Herbst bei meiner SF-Veranstaltung »Hinterm Mond« in Leer lesen, und da ist es nahe liegend, dass ich versuche, ihn dort zu treffen. Bei der Gelegenheit kann ich mir gleich ein Buch von ihm signieren lassen.
  • Ebenso werde ich gelegentlich am PERRY-RHODAN-Stand auftauchen, um dort inzwischen alte Bekannte zu treffen und Kontakt zu dem einen oder anderen Autor aufzunehmen. PR-Autor Kai Hirdt ist bei »Hinterm Mond« auch dabei, aber den kenne ich schon länger.

Weiter geht es am ersten Juni-Wochenende: zum Garching-Con nach München. Das ist der Treff der PERRY-RHODAN-Szene schlechthin. Fast alle Autoren, eine große Zahl von Fandom-Aktiven, zu denen ich inzwischen selbst gehöre, und jede Menge Fans werden dort versammelt sein. Eine ganze Reihe davon kenne ich persönlich, viele aber bisher nur über Facebook oder gar nur namentlich.

Wenig später steht der Frankreich-Urlaub an. Wegen fehlender Sprachkenntnisse besteht wenig Gefahr, dass ich dort in Sachen SF aktiv werden (abgesehen natürlich von der einschlägigen Urlaubslektüre). Ich werde mich auf Kultur und Kulinarisches konzentrieren.

Vielleicht werde ich es schaffen, wenn wir Anfang Juli für zwei Tage in Berlin sind, einen Blick in den »Otherland«-Buchladen zu werfen. Weil ein Tag ein Sonntag ist, wird es knapp.

Richtig los geht es mit der SF-Reisetätigkeit am ersten September-Wochenende. Dann steht in Oberhausen die 2. Phantastika auf dem Programm. Vom 14. bis 16. September ist der Elstercon, eine weitere Gelegenheit, nach Leipzig zu fahren und Kontakt zur ostdeutschen SF-Szene zu bekommen. Weiter geht’s am letzten Septemberwochenende nach Köln: zum Coloniacon.

Eine Woche später steht der für mich wichtigste Termin des Jahres an, und dafür muss ich nicht einmal weit fahren, nur ein paar Kilometer: Ich veranstalte im Kulturspeicher in Leer/Ostfriesland, meinem Wohnort, Hinterm Mond 2018, den 2. Tag der Science-Fiction-Literatur in Ostfriesland. Außer den genannten Brandhorst und Hirdt kommen die Autoren Uwe Hermann und Uwe Post sowie der Kultur- und Medienwissenschaftler Bernd Flessner (hier gibt’s mehr Infos dazu).

Am darauffolgenden Wochenende steht ein Trip nach Hessen an: Es ist Buchmesse in Frankfurt und Buchmesse-Con in Dreieich.