Geniale Kurzgeschichten zum Staunen

chiang_cover
© by Golkonda Verlag 🔗

Ted Chiang: Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes. Golkonda-Verlag 2012, 182 Seiten, 14,90 Euro. ISBN 978-3-942396-12-7

Ted Chiang: Das wahre Wesen der Dinge. Golkonda-Verlag 2014. 284 Seiten. 16,90 Euro. ISBN 978-3-944720-17-3

Es bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als in die Lobeshymnen 🔗 auf Ted Chiang einzustimmen. Er ist einfach gut. Nachdem ich zwei, drei verstreute Geschichten von ihm gelesen hatte, mussten es jetzt die Anthologien aus dem Golkonda-Verlag 🔗 sein.

Chiang schreibt völlig unprätentiös, sein Stil ist einfach, aber alles andere als schlicht. Er verwendet kein Wort mehr als nötig; Beschreibungen sind nicht sein Ding, die lenken nur ab. Wenn in seinen Geschichten eine Person einen neuen Raum betritt, dann steht das auch einfach so da. Es bleibt dem Leser überlassen, sich die Umgebung vorzustellen. Continue reading „Geniale Kurzgeschichten zum Staunen“

Noch mehr merkwürdige ostfriesische Vornamen

wichteDieser zweite Post über ostfriesischen Vornamen, die als Wörter im Hochdeutschen einen Gegenstand, ein Tier oder einen Ort bezeichnen, könnte dieselbe Überschriften haben wie der erste, denn wie bei den männlichen Vornamen 🔗 reicht auch bei den Frauennamen das Spektrum von »Aale« bis »Zitze«. Es gibt auch einige andere Doppelungen (wie bei vielen „normalen“ Vornamen), insgesamt sind es deutlich weniger Namen als bei den Männern (139 gegenüber 219). Continue reading „Noch mehr merkwürdige ostfriesische Vornamen“

Das Kind braucht einen Namen: Teil 1

namenwolke

Als Verfasser literarischer Texte kommt man schnell an den Punkt, an dem man seinen Figuren Namen geben muss. Das ist fast wie bei der Geburt eines Kindes. Den Namen wird die Figur ebenso wie das Kind ein Leben lang mit sich tragen, also übernimmt man als Autor jede Menge Verantwortung. Manche werden dieser Verantwortung gerecht, andere scheitern.

Wie im richtigen Leben gibt es bei der Namensgebung für eine literarische Figur keine verbindlichen oder einfachen Regeln. Ob jemand sein Kind Charlotte oder Chantal nennt, ist Geschmackssache und muss jeder selbst wissen. Die Entscheidung fällt allerdings im richtigen Leben nicht im luftleeren Raum, sondern ist von vielen Einflüssen abhängig. Es kann keinem Schriftsteller schaden, solche Regeln zu kennen (und sie gegebenenfalls zu ignorieren). Eine falsche Namenswahl kann einer Geschichte Schaden zufügen.

Der Beitrag hat mehrere Teile.

Teil I: Was ist ein Name?

Ein Name ist ein Wort, mit dem eine Person identifiziert und individuell bezeichnet wird. Ohne Namen könnte man einen Menschen nicht persönlich ansprechen, sondern müsste »He, du« oder etwas ähnliches sagen, und in der Kommunikation mit anderen würde man zu umständlichen Beschreibungen greifen. »Peter« ist kürzer und prägnanter als »der Typ, der in dem gelben Haus am Ende der Straße wohnt«. Continue reading „Das Kind braucht einen Namen: Teil 1“