Das ist schon ein beeindruckender Wälzer

Der Leipziger Freundeskreis Science Fiction ist 30 Jahre alt geworden. Das Buch zum Elstercon 2022 ist deshalb besonders dick – und gehaltvoll.

Das Titelbild zum Elstercon-Buch 2022 ist von Mario Franke.

(N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN Utopie und Humor. Begleitband zum Elstercon 2022. Hrsg. vom Freundeskreis Science Fiction Leipzig | 518 S. | 25 €

Immer wieder beeindruckt bin ich von den Con-Büchern, die der Freundeskreis Science Fiction Leipzig zu seinen alle zwei Jahre stattfindenden Elstercons herausgibt. Zum 30-jährigen Bestehen des Vereins, das mit dem 16. Elstercon Mitte September 2022 gewürdigt wurde, ist der jüngste Band mit dem Titel »(N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN Utopie und Humor« mit mehr als 500 Seiten besonders üppig ausgefallen. Ein Wälzer, ein Prachtband.

Con-Buch trifft es nicht wirklich; die Herausgeber nennen die Bücher Anthologien. Tatsächlich ist es eine Mischung aus Con-Buch, Kurzgeschichten-Anthologie und Essayband mit Illustrationen. Das Conbuchhafte machen die Kurzportäts der Ehrengäste und eine Seite mit Platz für deren Autogrammen aus. Wer die Hardcover-Ausgabe gewählt hatte (das Softcover ist stets im Conbeitrag enthalten), musste sich nicht einmal selbst um die Unterschriften kümmern; das machte das Orga-Team.

Was dieses »Con-Buch« von vielen anderen unterscheidet, ist die hohe Qualtität der Beiträge. Denn hier sind nicht neben einigen Profis vor allem Fans als Gelegenheitsschreiber vertreten, sondern eine illustre Runde von Autorinnen und Autoren, für die Schreiben mehr als Hobby ist und die teilweise schon seit Jahrzehnten zu den festen Größen der deutschen SF-Szene gehören, gibt sich die Ehre. Zum jüngsten Band etwa haben Karlheinz Steinmüller, Monika Niehaus, Uwe Post und Arno Behrend Kurzgeschichten beigesteuert, um nur einige der insgesamt zwölf Autorinnen und Autoren zu nennen.

Den Sachteil bilden Rezensionen von Werken der Ehrengäste, Interviews mit einigen von ihnen und thematische Beiträge zum Schwerpunkt Utopie; besonders umfangreich ist dabei mit mehr als 120 Seiten ein Artikel von Arnulf Meifert, in dem es um Utopia, ihrem Ende und dem Erwartenbaren geht, ausgefallen. Das Buch ist reich bebildert, heraus ragen dabei die zahlreichen ganzseitigen Illustrationen, die allesamt von Dirk Berger, Mario Franke und Thomas Hofmann stammen.

Bisher habe ich nur ein, zwei Kurzgeschichten und das eine oder andere Kurzporträt gelesen. Seit dem Elstercon 2022 ist noch zu wenig Zeit für dieses umfangreiche und vielfältige Werk vergangen. Ich werde es vorerst in Griffweite lassen, damit ich es immer wieder mal zur Hand nehmen kann.

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Zweimal für einen Preis nominiert

Zwei Artikel von mir über Walter Ernsting und über Atlantis stehen auf der Nominierungsliste für einen neuen Literaturpreis. Er ist nach Rein A. Zondergeld benannt.

Ab diesem Jahr wird erstmal der Rein A. Zondergeld–Preis für sekundär- und tertiärliterarische Beiträge zur Phantastik (RZA-Preis) vergeben. Benannt ist er nach dem niederländisch-deutschen Literaturwissenschaftler Rein A. Zondergeld, der unter anderem das Lexikon der phantastischen Literatur veröffentlicht hat. Derzeit wir die Nominierungsliste für 2022 kontinuierlich mit infrage kommenden Texten des laufenden Jahres aufgefüllt.

In der Kategorie Kurztexte (Artikel, Essays, ect.) sind mehrere Texte von mir zu finden, bisher ein Beitrag über den SF-Autor Walter Ernsting alias Clark Darlton in der Zeitschrift phantastisch! und einer über Atlantis in der SOL, dem Mitgliedermagazin der Perry Rhodan-Fanzentrale. Weitere könnten folgen, sobald sie erschienen sind.

Der RZA-Preis ist eine Sparte des Vincent-Preises für Horrorliteratur, umfasst aber alle Genres des Phantastischen. Vermutlich wird er nach denselben Regeln vergeben wie der Vincent-Preis, allerdings gibt es dazu online bisher keine Information. Aber bis Anfang des kommenden Jahres, wenn die Nominierungsphase abgeschlossen sein wird, ist noch Zeit. Warten wir also ab.

Die Nominierungsliste lädt zum Stöbern ein. Da findet man sicher das eine oder andere Interessante, was einem bisher durch die Lappen gegangen ist.

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Erinnerung ans Dampfzeitalter

Vor dem Bahnhof Emden steht seit mehr als 40 Jahren eine Dampflok. Sie beförderte 1977 den letzten planmäßigen mit Dampf gezogenen Zug der Bundesbahn.

Die Lok, mit der die Dampflok-Ära der Deutschen Bundesbahn zu Ende ging, steht vor dem Emder Bahnhof. Im Hintergrund ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Wie in vielen anderen Städten ist auf dem Vorplatz des Emder Bahnhofs eine alte Dampflok ausgestellt. Sie seht dort seit mehr als 40 Jahren. Es handelt sich um eine schwere Güterzug-Lokomotive der DB-Baureihe 043 mit der Nummer 903-4. Mit ihr wird an die letzte planmäßige Fahrt einer Dampflok der Deutschen Bundesbahn erinnert. Am 26. Oktober 1977 überführte die 043 903-4 (Baujahr 1943) einen Hilfszugwagen vom wenige Kilometer entfernten Bahnhof Oldersum nach Emden. Exakt um 16.04 Uhr an diesem Tag endete die Dampflok-Ära der Deutschen Bundesbahn auf einem Abstellgleis des DB-Betriebswerks Emden.

Die sogenannte Emslandstrecke zwischen Rheine und Emden war die letzte Strecke der Deutschen Bundesbahn, die regulär mit Dampfloks befahren wurde. Der letzte Personenzug mit Dampfantrieb war am 23. Oktober ein Sonderzug bei einer Abschiedsfahrt zwischen Emden und Rheine. Nach einem mehrjährigen Dampflokverbot, das die Deutsche Bundesbahn für ihre Strecken erlassen hatte, werden einige alte Dampfrösser heute wieder für Sonderfahrten eingesetzt.

Mehr Infos zur Emder Denkmallok gibt es hier.