Der Stapel ist kleiner geworden

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Der Bücherstapel ist geschrumpft, aber es hat auch wieder ein wenig Zuwachs gegeben.

Mit meinem Vorhaben, den Stapel ungelesener Bücher abzubauen (hier angekündigt), bin ich gut vorangekommen. Konsequent habe ich die Finger von neuen Büchern gelassen, sondern nur die alten gelesen. Das Resümee nach zwei Monaten: Ich habe acht Romane und drei Kurzgeschichtenanthologien sowie sechs ältere Heftromane geschafft, zusätzlich zu dem, was ich ohnehin an Lektüre – von der Tageszeitung über Zeitschriftartikel bis zum wöchentlichen Perry-Rhodan-Roman – regelmäßig konsumiere.

Konsequent habe ich auch davon abgesehen, überhaupt neue Bücher zu kaufen; denn die rufen geradezu danach, sie sofort zu lesen (sonst würde man ja die Finger davon lassen). Dem Stapel ungelesener Bücher wurden dennoch zwei neue hinzugefügt: eines, Miniatures von John Scalzi, hatte ich schon vor Monaten bestellt, ein zweites, Black Ice von Frank Lauenroth, habe ich gewonnen.

Der Deutsche Science-Fiction-Preis

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Gabriele Behrend liest beim Medicon in Oldenburg.

Gelesen habe ich im Januar unter anderem die 35. Ausgabe von Exodus, das Magazin für Science-Fiction-Storys und phantastische Grafik. Das erwähne ich hier, weil vor ein paar Tagen die Nominierungsliste für den Deutschen Science-Fiction-Preis (DSFP) bekanntgegeben wurde und eine der Kurzgeschichten daraus – Suicide Rooms von Gabriele Behrend – draufsteht. Wie es der Zufall (?) will, habe ich ausgerechnet diese Story schon zweimal bei Lesungen mit der Autorin gehört, unter anderem beim Medicon im vergangenen Jahr in Oldenburg. Mein Favorit aus Exodus 35 – New Mars Mayflower von R. B. Bonteque – hat es allerdings nicht auf die Nominierungsliste geschafft (dafür der schon erwähnte Frank Lauenroth mit Tube Inc., einer Geschichte aus dem Medicon-Reader, zu Recht).

Wie im Vorjahr habe ich alle bis auf eine der nominierten Kurzgeschichten gelesen. Dafür habe ich keinen der sechs nominierten Romane auch nur in den Fingern gehabt.

Wenn ich mir die Liste so ansehe, reizt mich ohnehin nur ein Buch wirklich: Der Bahnhof von Plön von Christopher Eckert, schon allein wegen des Titels. Das ist jedenfalls ein Kandidat, um den Stapel der ungelesenen Bücher ein Stück zu erhöhen, um zum Schluss wieder aufs eigentliche Thema zu kommen.

Zurzeit lese ich eine Columbus-Biografie.

Panoramas mit Affinity Photo

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Blick vom Hohentwiel nach Norden

Heute habe ich ein wenig mit der Testversion von Affinity Photo experimentiert. Das Programm wird als preisgünstige, aber gleichwertige Alternative zum Quasistandard Photoshop gehandelt. Ob Affinity diesem Vergleich standhält, kann ich nicht beurteilen; ich habe noch nie mit Photoshop gearbeitet und setzte die Bildbearbeitung auch nicht professionell ein. Die Testversion läuft zehn Tage und hat, so weit ich das sehe, keine Einschränkungen gegenüber der Vollversion, die einmalig 49,99 € kostet.

Englischsprachige Tutorials auf der Affinity-Homepage helfen, schnell einen Überblick über die wichtigsten Funktionen zu bekommen. Ruck, zuck sind ein paar Fotos verbessert bzw. verhunzt, tolle Effekte ausprobiert usw. Ohne eine intensive Schulung kann man das aber alles gar nicht richtig nutzen.

Es gibt aber auch einige Features für Otto Normalbildbearbeiter. Zum Beispiel die Möglichkeit, Panoramafotos zu erstellen. Das habe ich schon vorher immer wieder mal ausprobiert, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Meistens war es eine ziemliche Fummelei. Mit Affinity Photo ist das überhaupt kein Problem, wie dieses Panorama zeigt. Es ist einen Blick vom Hohentwiel nach Norden (der Hohentwiel ist ein Berg in der Nähe von Singen unweit des Bodensees). Das Panorama wurde aus drei Einzelbildern zusammengesetzt.

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Hier noch einmal das Panoramabild vom Hohentwiel mit den Einzelbildern, aus denen es zusammengesetzt wurde.

Affinity Photo fügt die Fotos nicht nur naht- und verzerrungslos so zusammen,  dass man die Begrenzungen der Einzelbilder nicht mehr sieht. Das Programm gleicht auch Helligkeits-, Kontrast- und andere Werte an. Das Ganze geht relativ flott, selbst bei meinem für hochwertige Bildbearbeitung schwachbrüstigem Rechner.

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Blick vom Konstanzer Münster auf den Bodensee

Dieses Bild, das das Panorama vom Turm des Konstanzer Münsters zeigt, ist aus zehn Bildern zusammengesetzt. Das ergibt natürlich ein sehr extremes Seitenverhältnis von etwa 12:1, wofür es nur wenig sinnvolle Anwendungen gibt. Das wäre bestimmt ein Hingucker im Wohnzimmer.

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Blick vom Petersberg auf Erfurt.

Panoramabilder kann jedes halbwegs gute Smartphone inzwischen auch perfekt, wie dieses Bild aus Erfurt beweist. Für die Homepage reicht die Qualität. Für gehobene Ansprüche allerdings nicht (was nicht heißen soll, dass ich diesbezüglich sehr hohe Ansprüche hätte).

T. C. Boyle und die wahren Terranauten

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Zweimal die Terranauten: 1980 und 2017.

T. C. Boyle, einer der bekanntesten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart, hat ein neues Buch geschrieben bzw. sein Buch »The Terranauts« ist jetzt auf Deutsch als »Die Terranauten« erschienen. Als ich davon im Oktober vergangenen Jahres das erste Mal auf der Buchmesse in Frankfurt in Form eines Prospekts erfuhr, kam bei mir reflexartig Widerspruch auf (oder wie man das nennen will): »Die Terranauten« sind doch eine deutsche Science-Fiction-Serie irgendwann aus den späten 70er.

Jetzt wurde ich daran erinnert, denn in der jüngsten Ausgabe von »Druckfrisch« (ARD, 24.1.2017) plauderte Kritiker Denis Scheck mit dem amerikanischen Autor. Bei 1:01 Minuten in dem Beitrag, den man sich in der Mediathek (hier) anschauen kann, sagt Boyle: »Ich habe den Ausdruck erfunden.« (I have invented the term). Widerspruch!

Ich habe T. C. Boyle per Twitter auf die deutschen »Terranauten« hingewiesen – und eine Antwort bekommen:

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Fand ich schon bemerkenswert – nicht nur, dass Boyle umgehend geantwortet hat, sondern das sein deutscher Verlag Bedenken hatte.

Kommen wir kurz zu den Terranauten von Boyle. Das ist der Klappentext (ich habe das Buch noch nicht gelesen; wer weiß, wann ich dazu komme): In einem geschlossenen Ökosystem in Arizona unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von »Ecosphere 2« verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show.

Science-Fiction ist das nicht. Die deutsche Serie, die von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch Ende der 1970er Jahre für den Bastei-Verlag als Konkurrenz zur Perry-Rhodan-Serie konzipiert wurde, könnte man dagegen als ökologische, sozialkritische SF bezeichnen. Zwischen 1979 und 1981 erschienen 99 Heftromane und zwischen 1981 bis 1987 weitere 17 Taschenbücher. Zu den Autoren, die unter Pseudonym schrieben, gehörten Andreas Brandhorst (als Andreas Weiler), Ronald M. Hahn alias Conrad C. Steiner und Rainer Zubeil, der als Robert Quint bei den »Terranauten« mitmischte und später als Thomas Ziegler bei Perry-Rhodan.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals auch nur ein Heft der »Terranauten« gelesen habe. Das lag vielleicht daran, dass ich Ende der 70er gerade bei Perry Rhodan eine längere Pause eingelegt hatte und Heftromane nur mit spitzen Fingern anfasste.

T. C. Boyle ist demnächst (ab 13. Februar 2017) auf Lesereise in Deutschland (Termine).

Die Terranauten-Fanseite (seit Jahren nicht aktualisiert)