Gut vorbereitet zum Coloniacon 2016

archiv-logo_0Es sind – wenn ich mich nicht verzählt habe – noch 46 Tage bis zum Coloniacon, dem Science-Fiction- und Phantastik-Treffen in Köln. Es wird mein erster Besuch dort, kein Wunder, bin ich doch ein Fandom-Neuling, dessen Con-Besuche sich problemlos an einer Hand abzählen lassen (aber nicht mehr lange). Schon den letzten Coloniacon hätte ich gerne besucht, aber vor zwei Jahren hatte ich an dem Wochenende keine Zeit.

Jetzt bin ich fast am Ende der Vorbereitungen für den 28. und 29. Mai. Die Zugfahrkarte ist gekauft, die Unterkunft »gebucht« (ich habe Verwandte in Köln), und heute habe ich mir das Con-Programm genauer angesehen.

Mein persönlicher Con-Plan war schnell aufgestellt, aber an zwei Stellen ergeben sich Interessenkonflikte: Lasse ich mir etwas über »Ren Dhark« erzählen oder höre ich mir lieber Horus W. Odenthal an? Und nehme ich an der Mitgliederversammlung der Perry-Rhodan-Fanzentrale teil, der ich seit einiger Zeit angehöre, oder gehe ich zu »Maddrax«, obwohl oder gerade weil ich kein »Maddrax«-Leser bin? Zu den PPP (Pflichtprogrammpunkten) gehören das Perry-Rhodan-Panel und die Lesung mit Matthias Falke.

Zwischendurch muss Zeit für Gespräche bleiben, es kommen jede Menge interessanter Leute, alte und neue Bekannte. Ich muss zum Beispiel unbedingt Kai Hirdt abfangen, weil ich für ihn eine kleine Überraschung dabei haben werde.

Und ist irgendwie Zeit fürs Mittagessen? Wie siehtʼs mit der Versorgung aus? Wenn ich das richtig sehe, liegt der Kölner Jugendpark in einer gastronomischen Einöde.

Die Erfahrung lehrt, dass Pläne für solche Veranstaltungen gut, aber nicht in Stein gemeißelt sind. Es kommt immer anders, als man denkt. Sorgen macht mir ohnehin nur eines: Ich muss früh aufstehen, weil mein Zug um kurz vor sieben fährt. Hoffentlich halte ich durch.

Hier gibt’s Berichte von Cons, die ich besucht habe:

Tiefer geht es (n)immer

Freepsumer_Meer
Damit fing alles an: die tiefste Stelle der BRD am Freepsumer Meer.

Wenn es so etwas wie den merkwürdigsten geografischen Wettstreit Deutschlands gibt, dann ist es der um die tiefste Stelle. Losgetreten haben ihn Ostfriesen: Auf Anregung des des damaligen Leiters des Katasteramts Aurich, Heinrich Schumacher (der auch in die Festlegung des Ostfriesland-Äquators  verwickelt war), wurde Anfang der 1980er Jahre eine Stelle am Freepsumer Meer in der Gemeinde Krummhörn (Lage) mit 2,3 Meter unter Normalnull zum tiefsten Punkt Deutschlands erklärt. Er erhielt sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

So steht es auch auf einem Hinweisschild in der Nähe der tiefsten Stelle, die selbst nicht zugänglich ist: »Tiefster Punkt der BRD/2,30 m unter NN«. Merkwürdigerweise heißt es auf einer Internetseite der Landesregierung: »Niedersachsens tiefster Punkt liegt nahe der Nordseeküste in der ostfriesischen Gemeinde Krummhörn 2,5 Meter unter dem Meeresspiegel.« Was denn nun?

Die ostfriesischen Touristiker sind übrigens ganz anderer Meinung und weisen auf ihrer Homepage auf den Wynhamster Kolk im Rheiderland (Lage) hin. Dort sei mit 2,5 Meter unter Normalnull der tiefste Punkt Niedersachsens.

Wo Ostfriesland liegt, erkläre ich hier.

Beim Freepsumer Meer handelt es sich um einen im 18. Jahrhundert trockengelegten Binnensee. Das Gelände liegt etwa sechs Kilometer nordwestlich der Stadt Emden. Der Wynhamster Kolk ist ebenfalls ein trockengelegtes Gebiet und liegt westlich der Ems in der Gemeinde Bunde, wenige Kilometer vom Dollart entfernt.

Antwort aus Schleswig-Holstein

Im Wettkampf um die tiefste Stelle Deutschland hatten die Ostfriesen übrigens nie eine echte Chance. Als ihr Anspruch ruchbar wurde, kam postwendend die Antwort aus Schleswig-Holstein: In der Gemeinde Neuendorf in der Wilstermarsch (das liegt in der Nähe von Brunsbüttel) gibt es eine Stelle mit 3,54 Meter unter NN (Lage).

Der Schacht 371 des stillgelegten Uran-Bergbaubetriebes Aue im Erzgebirge (Lage) ist laut Wikipedia mehr als 1800 Meter tief. Die Schachtsohle könnte ebenso als tiefste Stelle Deutschlands bezeichnet werden.

Empörung

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Das Denkmal für Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau in Fulda.

Ich muss mal meiner Empörung Luft machen. Als ich vor einiger Zeit in Fulda war, bin ich auf ein Denkmal für Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau (1772-1843), Fürst von Nassau-Oranien-Fulda und von 1815 bis zu seinem Tod erster König der Niederlande (Wikipedia-Eintrag 🔗), gestoßen. Dass in einer Stadt ein Denkmal für ihren ehemaligen Regenten steht, ist ja nichts Ungewöhnliches. Aber dieses Denkmal wurde 2014 neu errichtet, unter anderem unter Beteiligung der Stadt Fulda. Das kann doch nicht wahr sein: Eine demokratische Institution huldigt einem adligen Herrscher.

 

Das Denkmal steht auf einer Verkehrsinsel in der Nähe des Doms und des Schlosses, also an einer recht exponierten Stelle, an der viele Besucher der Stadt vorbeikommen. Es besteht aus einer schlichten eckigen Steinsäule mit einem Porträt des Geehrten in Seitenansicht als Relief. An drei Seiten gibt es Inschriften. Das weist schon rein äußerlich darauf hin, dass es sich wohl nicht um ein Monument aus dem Biedermeier handeln. Man muss dazu nicht die am Fuß des Denkmals in den Boden eingelassenen Inschriften auf Deutsch und Niederländisch gelesen haben, die auf das Jahr 2014, den Künstler und die Geldgeber hinweisen. Continue reading „Empörung“