Ein neues Lesejahr beginnt

Der Stapel mit einigen der noch nicht gelesenen Bücher, mit dem ich ins Jahr 2018 gegangen bin. Im Hintergrund »droht« die nächste Neuanschaffung. Bestellt ist das Buch schon.

Ein neues Lesejahr beginnt, und ich habe wieder einen Stapel ungelesener Bücher vor mir aufgetürmt, den sogenannten SUB. Ich bevorzuge ja den Begriff »noch nicht gelesene Bücher«, was allerdings mit NNGB abgekürzt nicht so eingängig wie SUB und mehr nach Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten klingt, also alles andere als sexy.

Ich hatte Anfang 2017 nicht nur einen Stapel ungelesener Bücher dokumentiert, sondern für mich auch eine Liste aller Bücher, die ich gelesen habe, angefangen und – was ja auch wichtig ist – bis zum Jahresende weitergeführt. Also weiß ich, wie viel ich im vergangenen Jahr gelesen habe. Diese Liste umfasst

23 Romane, 17 Anthologien, elf Sachbücher, drei Comics und ca. 70 Heftromane.

Das ist mehr, als ich gedacht hatte. Denn gefühlt bin ich im vergangenen Jahr kaum zum Lesen gekommen. Das heißt, ich habe im Durchschnitt alle drei Tage ein neues Buch angefangen. Nicht dokumentiert sind die zahlreichen nicht in Buchform – ob gedruckt oder digital – gelesenen Kurzgeschichten, Zeitungs-, Zeitschriften- und Onlineartikel etc., ganz abgesehen von den Unmengen an Sache, die ich aus beruflichen Gründen lesen musste. Das hätte sicher zu weit und zu Abgrenzungsproblemen geführt.

Was bringt das neue Jahr?

Das neue Jahr beginne ich mit einem Buch, das ich 2017 angefangen habe: der Anthologie Afro-SF, herausgegeben von Ivor Hartmann aus Zimbabwe, der ersten Storysammlung überhaupt mit SF aus Afrika. Ich hatte vor, das Buch noch im alten Jahr zu Ende zu lesen, aber man weiß ja, wie das mit guten Vorsätzen so geht. Mein Ehrgeiz ist natürlich, die NNGB alle zu lesen (was ich bestimmt nicht schaffen werde, eher wird der Stapel Nachschub bekommen). Gespannt bin ich auf den »Kanon der mechanischen Seelen« von Michael Marrak. Das Buch ist die zu einem Roman überarbeitete Version mehrerer Novellen, die in den vergangenen Jahren im SF-Magazin »Nova« erschienen sind. Bestellt ist es schon. Während ich diese Zeilen schreibe, soll eine Palette mit den gedruckten Büchern irgendwo rumstehen und auf die Auslieferung warten.

Auf »Nova 25« warten wir übrigens schon seit mehr als einem Jahr; im November 2016 wurde bereits das Inhaltsverzeichnis veröffentlicht, aber die Herausgeber kommen offenbar nicht in die Hufe. Zuversichtlicher bin ich, dass bald – noch im Januar – das andere deutsche SF-Kurzgeschichtenmagazin, »Exodus«, mit der Ausgabe 37 kommt. Meine Hoffnung ist zudem, dass wieder einige Kurzgeschichten-Anthologien in den einschlägigen Verlagen wie Begedia erscheinen. Ich lese seit einigen Jahren lieber Kurzgeschichten als Romane, und was in deutschen Landen an Kurzgeschichten geboten wird, kann sich durchaus sehen lassen.

Vorgenommen habe ich mir, einen Rückstand aus dem Jahr 2012 (!) aufzuholen und den letzten Zyklus der »Sternenfaust«-Heftromanserie aus dem Bastei-Verlag zu lesen. Das habe ich immer wieder vor mir hergeschoben, aber nach fünf Jahren dürften die Romane abgehangen genug sein. Wöchentlich wird mich auch wieder die »Perry Rhodan«-Erstauflage beschäftigen. Ansonsten lasse ich mich überraschen von dem, was mir so über den Weg läuft. Ich plane meine Lektüre nicht.

Es ist also für genügend Lesestoff gesorgt, und es wird noch einiges hinzukommen. Für dieses Jahr habe ich mehrere Con- bzw. Messe-Besuche geplant, das sind immer gute Gelegenheiten, schwach zu werden und doch wieder mehr Bücher zu kaufen, als vorgesehen.

Glückwunsch, Madeleine Puljic

Madeleine Puljic beim Perry-Rhodan-Programmpunkt auf dem BuCon 2016 in Dreieich. Neben ihr: PR-Autor Kai Hirdt.

Herzlichen Glückwunsch, Madeleine Puljic. Die Autorin aus Österreich, die inzwischen in Hamburg lebt, ist auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Selfpublishing-Preis 2017 für »Noras Welt« als das beste selbst veröffentlichte Buch ausgezeichnet worden. Der Preis wurde erstmals vom Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH und dem Selfpublisher-Verband verliehen. Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert, außerdem erhalten alle, die es auf die Shortlist schaffen, eine umfangreiche Marketing-Unterstützung.

Den Deutschen Selfpublishing-Preis darf man nicht mit dem Kindle Storyteller Award verwechseln, der ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert ist und auch während der Buchmesse verliehen wird. Er wird seit 2015 vergeben, aber nur für Bücher, die exklusiv bei Amazon erschienen sind. Den hat in diesem Jahr Mira Valentin mit »Der Mitreiser und die Überfliegerin« gewonnen.

In »Noras Welten« wird von einer jungen Frau erzählt, die das, was sie liest, am eigenen Leib erlebt. Um davon befreit zu werden, wendet sie sch an einen Hypnosetherapeuten. Aber statt Rettung zu erhalten gerät sie mit Ben immer tiefer in den Bann ihrer Bücherwelten.

Das färbt ab

So weit die Kurzfassung. »Noras Welten« ist ein Fantasyroman, und das ist nicht meine Welt. Aber natürlich freut es einen Science-Fiction-Leser wie mich, wenn ein Werk des phantastischen Genres einen solchen Preis erhält. Ein Teil des Medienechos, das durch die Preisverleihung auf der Buchmesse erzeugt wird, lenkt die Aufmerksamkeit auch ein wenig auf den Rest der Szene. Zumal Madeleine Puljic nach dem Buchmesse-Auftritt am Sonnabend auf dem Buchmesse-Con in Dreieich einen Programmpunkt gestaltet. Der BuCon ist der Treffpunkt der phantastischen Literaturszene, und da wird sie sicher mit großen Hallo empfangen (aus den hier genannten Gründen kann ich nicht nach Dreieich kommen).

Ich bin zwar Madeleine schon zweimal kurz begegnet (und bin sogar im Besitz eines Autogramms von ihr), aber bis auf ein paar Absätze habe ich noch nichts von ihr gelesen. Fantasy ist nicht mein Ding, und an den beiden SF-Serien, an denen sie mitschreibt – Perry Rhodan NEO und Maddrax – habe ich im Moment kein Interesse. Vielleicht verfasst sie ja mal einen Roman für die Perry-Rhodan-Erstauflage, sie hat ja schon einen Fuß in der Tür. Sie will sich jetzt, mit einem dicken Scheck in der Tasche, ja ganz der Schriftstellerei widmen, schreibt sie in ihrem Blog.

Phantastika – da fahre ich wieder hin

Damit fing es an: das Perry-Rhodan-Panel zur Eröffnung der Phantastika – mit (von links) Dietmar Schmidt, Uwe Anton, Hermann Ritter, Ralf Boldt, Uschi Zietsch alias Susan Schwartz und Bernd Robker alias Robert Corvus.

Die erste Phantastika, das »Festival der Phantastik« in Oberhausen, ist zu Ende. Zwei Tage lang war die Luise-Albertz-Halle in Oberhausen der quirlige Treffpunkt der deutschen Phantastik-Szene (oder zumindest eines Teils davon). Vielleicht sind die Hauptorganisatoren – Mike Hillenbrand und Jennifer Christina Michels vom Verlag in Farbe und Bunt – noch ganz berauscht von diesem Event, denn so eine Veranstaltung durchzuziehen, bringt den Hormonhaushalt auf Trab. Den Besuchern hat die Phantastika jedenfalls zwei interessante Tage beschert. Continue reading „Phantastika – da fahre ich wieder hin“