Liesel Aussen

* 1936 † 1942
im Dritten Reich ermordet
LeerLiesel-Aussen-Platz,
vor dem Zollhaus

Liesel Aussen wurde am 8. März 1936 in Leer geboren. Wegen der zunehmend schwierigen Lage für Juden in Deutschland zogen die Eltern Alfred und Paula Aussen 1938 nach Winschoten in den Niederlanden. Nach der Besetzung der Niederlande durch Deutschland wurde die Familie 1943 zusammen mit mehr als 2000 anderen Juden ins Vernichtungslager Sobibór im besetzen Polen gebracht. Die Aussens wurden vermutlich am 23. Juli 1943 in den Gaskammern von Sobibor ermordet. Bereits am am 20. März 1943 waren Liesels Großeltern Louis und Karoline Aussen in Sobibór vergast worden.

Die Freifläche vor dem Zollhaus gegenüber dem Bahnhof von Leer wurde am 10. Juli 2022 Liesel-Aussen-Platz benannt. Das Denkmal zeigt die Figur eines Mädchens in einem Mauerstück aus Ziegel- und Bruchsteinen. Der Name »Liesel Aussen« ist als Relief eingefügt. Die Figur selber ist aus Gusseisen. Auf der Rückseite sind ein Judenstern und die Worte »Leer« und »Sobibor« zu sehen. Das Kunstwerk ist eine Arbeit des Leeraners Gerd Christmann. Der Guss der Figur erfolgte bei den Leeraner Leda-Werken. Eine Infotafel, erstellt von Schülern des Leeraner Teletta-Gross-Gymnasiums, informiert über das Schicksal des Mädchens.


Quelle:
»Zollhausplatz jetzt offiziell nach jüdischem Mädchen benannt«, oz-online.de (Ostfriesen-Zeitung), 10. Juli 2022

Sobibór Gedenksteine, https://sobibor.de/de/liesel-aussen/